Zum Frühlingsanfang: die Liebe – ja was ist sie nur?
Was Liebe ist, bestimmt die Natur. Wer religiös ist, kann nachlesen, dass auch Gott nichts anderes wusste – „seid Fruchtbar und mehrt euch“ – das war alles, was er der Menschheit mitgab. Freilich brachte die Kultur später Änderungen – denn während man auf dem Lande vielfach noch zuerst feststellte, ob die Braut auch fruchtbar war, wurde bei „besseren“ Leuten ein Keuschheitsideal Mode – so konnte man die Braut günstiger unter die Haube bringen. Damals waren die Dinge eben sehr einfach. Man hat das Paar zusammengebracht, und dann musste es sehen, wie es miteinander zurechtkam.
Heute erscheint uns alles sehr, sehr kompliziert zu sein – sie kennen ja das Geschnatter der populärwissenschaftlich orientierten Psychologen, die zu allem etwas zu sagen haben. Karl Valentin lässt grüßen – es ist zwar längst alle gesagt, aber noch nicht von jedem – und, so möchte man ergänzen: Noch nicht beliebig kompliziert.
Menschen wollen sich verlieben, einander erproben und schließlich ein Paar werden – auf Biegen oder Brechen. Demnächst schubst die Natur wieder die Hormone an – und dann gibt es kaum noch ein Halten. Was ich Ihnen dazu noch sagen könnte? Außer dem Rat, bei der schönsten Sache der Welt Kondome zu nehmen, wenn man einander noch nicht genau kennt, habe ich auch keinen. Wenn sie nach drei Monaten immer noch für den anderen die Sterne vom Himmel pflücken und das Magenmittel aus der Apotheke holen wollen – dann können sie sich auch mal überlegen, ob sie nicht auf Dauer ein Paar werden wollen.