Sugar Babys: Ist ein Arrangement schlecht, nur weil es Sex beinhaltet?
Es gibt Beziehungen, die ausschließlich auf Liebe basieren. Die lassen sich leicht idealisieren, weil sie als romantische Beziehungen gelten und angeblich frei sind von all den schnöden „Arrangements“ sind, die man beispielsweise in Ehen treffen muss. Dann gibt es Beziehungen, die ausschließlich auf Sex basieren. Da hat man sich wenig zu sagen, aber der Lustgenuss wiegt die fehlende Verbindlichkeit auf. Schließlich gibt es Beziehungen, die in erster Linie auf wirtschaftlichen Erwägungen basieren und für die dann Liebe geheuchelt und Sex hingenommen wird. Nicht zuletzt gibt es die modernen Beziehungen, die angeblich auf ähnlichen Charakterzügen oder gemeinsamen hinteressen basieren.
Seien wir doch mal ehrlich mit uns selbst – die meisten Menschen, die noch suchen und nicht mehr im Teenageralter sind, gegen mit einem Mix aus Romantik, Sex, nicht näher definierten „Übereinstimmungen“ und wirtschaftlichen Interessen auf Partnersuche.
Sugar Babys werden oft gescholten oder gar verachtet, weil sie sich von ihren Lovern „aushalten“ lassen. Dabei wird verschwiegen, dass es jahrzehntelang ein Frauentraum war, ein sorgenfreies Leben zu führen, das aus der Erwerbstätigkeit des Mannes finanziert wurde. Zwar war dazu größtenteils eine Ehe nötig, um die Form zu wahren, aber es gingt eben nur um die „Form“ – man nannte das Ganze deshalb ja auch eine Zeit lang “Konvenienzehe“. Liebe war dazu nicht nötig und Sex nur, um Kinder zu gebären.
Das eigentlich „Ordinäre“ am „Sugar Baby“ ist die Meinung, dass sich die schönen, jungen Frauen von alten, hässlichen Fettsäcken widerwillig vöglen lassen würden, um an ihre Kohle zu kommen. Dabei wird vergessen, dass Sugar Babys den Status von „jugendlichen Geliebten“ haben – also von Frauen, mit denen die einschlägigen Herren wesentlich mehr erwarten als „schnöden Sex“.
Nun wird niemand einer Frau raten, eine „Sugar-Baby-Karriere“ einzuschlagen – aber auf der anderen Seite kann auch nicht mehr erwartet werden, dass Frauen sich heutzutage auf nichts anderes einlassen als auf die Ehe. Die meisten kurz- und mittelfristigen Beziehungen, gleich welcher Art, erfordern Kompromisse. In den meisten Fällen wird das „Sugar Baby“ dabei sogar stärker profitieren als der Lover – und möglicherweise in mehrfacher Hinsicht.
Selbstverständlich – auch das muss gesagt werden – gibt es Grenzbereiche zur Prostitution. Doch wenn sich ein Sugar Baby mit ihrem Sugar Daddy „exklusiv“ trifft, kann davon keine Rede sein, gleich, wie stark die „Unterstützung“ ausfällt, die der Herr zahlt.
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