Rettet ein bisschen Selbstbetrug die Liebe?
Die Ansichten der Psychologen sind bei der Liebe am besten mit dem Schwanz eines Esels zu vergleichen. Mal weist er in diese Richtung, mal in jene. Oder sagen wir es so: Ist die eine Theorie abgegrast, wird eine neue eingesät, bis auch auf ihr kein Gras mehr wächst. Wer das Ganze als Geldmacherei einiger selbstverliebter Großsprecher(innen) ansieht, liegt sicher nicht ganz falsch.
Also: früher galt – stimmt die Beziehung, dann stimmt auch das Liebesleben. Jetzt heißt es: je besser die Beziehung, umso schlechter das Liebeleben, oder in Neupsychochinesisch: „Leidenschaft sei nicht Ausdruck und Fortsetzung der Liebe, sondern ein eigenes System, das nach entgegengesetzten Regeln funktioniere“.
Also: In Zukunft zweigleisig fahren? Zu Hause kuscheln und den Partner betrügen, indem aushäusig Körperflüssigkeiten ausgetauscht werden? Mitnichten, natürlich. Statt dessen schlagen nun die Damen und Herren Paartherapeuten vor, dass wir uns alle selbst betrügen: Fremdheit erzeugen, egoistisch werden, spielen.
Ach Gott, Agathe, die Puppe kotzt. Hatten wir alles schon, in anderen Büchern, anderer Form und zu anderen Zeiten aber mit demselben Ziel. Nur dass damals die Damen und Herren Paartherapeuten noch auf einem anderen Trip waren. Und in diesem Sinne sage ich Ihnen: Puppen haben wir schon viele kotzen sehen.