Nie mehr einsam durch das Internet?
Christoph Hoffmann schreibt für den Kölner Stadtanzeiger einer jener merkwürdigen Geschichten, die genau den angeblichen „Trend“ widerspiegeln, den PR-Agenturen und andere interessierte gerne erzeugen: Ab jetzt beginnen Freundschaften im Internet.
Als Beweis wird zunächst XING genannt – wer XING nicht kennt, muss es nach dem Artikel für ein Verabredungsportal zum Kaffeeklatsch halten, das auch hin und wieder Geschäftskontakten dient. („Regelmäßig treffen sich die Mitglieder ihrer Region zum persönlichen Plausch“). Sodann wird auf neu.de umgeschwenkt und Sven Jan Arndt zitiert, der vor kurzem eine Änderung seiner Strategie für neu.de verkündete – die liebepur berichtete darüber. Schließlich wird auch noch der „parship“-Geschäftsführer als Kronzeuge zitiert.
Was an all dem dran ist? Kaum etwas. Zwar können Freundschaften im Internet beginnen – gelebt werden müssen sie aber auf dem Boden dieses Planeten – und dort musste schon mancher erfahren, dass ein Freund jemand ist, der sich auch in der Not nicht verflüchtigt – sehr im Gegensatz zu mancher „Netzfreundschaft“, die sich auch ohne Not plötzlich in Cyberstaub auflöst.