In Liebe wieder vereinigt – zum Feiertag
Auf einem Gebiet ist die Wiedervereinigung offenbar gelungen: in der Liebe, wenngleich die Sache einen Schönheitsfehler hat: Westmänner heiraten zuhauf Ostfrauen, weil sie „sinnlich, selbstbewusst und praktisch veranlagt“ sind, während Ostmänner kaum Westfrauen heiraten.
Man kann dies Thema politisieren, aber das schient mir nicht sinnvoll zu sein. Auch die Frage, wie sich die Männer im Osten von ihren Brüdern im Westen unterscheiden, scheint mir wenig relevant zu sein, eher schon dies: Westfrauen haben mehr und mehr Probleme mit sich selbst, ihrem Beruf, Ihrer Emanzipation und dem Versuch, gleichwohl weiblich zu sein. Zudem stellen sie hohe – und, wie viele Männer meinen – zu hohe Ansprüche an die Partnerschaft. Ihr Problem: Sie lassen die Männer links liegen, die eigentlich Gute, weil verlässliche und treue Ehepartner und möglicherweise gute Väter wären und werfen sich jenen an den Hals, die zeitgemäße Gebaren, weltmännisches Auftreten und vor allem schon etwas Geld in den Taschen haben – jene eben, die selber die Rosinen herauspicken können.
Es ist kein Wunder, dass sich die verschmähten Männer anderweitig umsehen – und noch weniger verwundert ist, dass westdeutsche (aber auch österreichische und schweizerische) Männer Frauen suchen, die nicht nur nehmen wollen, sondern auch zu geben bereit sind. So erklärt sich manche Ehe zwischen Westmännern und Ostfrauen einfach dadurch, dass die Harmonie einer Ehe im Geben und Nehmen besteht – und nicht im Nehmen und Nehmen.
Eine sehr ausführliche Darstellung von persönlichen Ost-West-Beziehungen finden Sie hier.