Gibt es „bessere“ Methoden der Partnersuche?
Jeder, der sich mit der Online-Partnersuche beschäftigt, wird einmal gefragt, ob es denn „bessere“ Methoden für die Partnersuche gäbe als die Online-Suche.
Ja, sie gibt es. Die beste Suche finden wir in jungen Jahren während der Ausbildung oder in den ersten Jahren einer Berufstätigkeit. Die Devise heißt „selber suchen“ und „in Kreisen ähnlicher sozialer Herkunft und Menschen mit ähnlichen Lebensabsichten“ suchen – was meist ohnehin gegeben ist. Die Erfolgsquote ist dann hoch – sie beruht so gut wie ausschließlich auf gegenseitige Anziehung.
Eine weitere Möglichkeit sind Damen und einige Herren, die Neigung und Talent dazu haben, passende Partner aus dem Bekanntenkreis vorzuschlagen. Auch hier kann die Chance noch sehr hoch sein, weil man sich zumeist in einem sehr vertrauten Milieu befindet.
Wird man älter als ungefähr 30, ist man geschieden oder bereits sehr tief in Berufstätigkeiten eingebunden, so ändern sich die Verhältnisse zumeist grundlegend. Wer regional sucht, kann auch heute noch durch eine Zeitungsanzeige durchaus zum Erfolg kommen – denn regional sind Zeitungsanzeigen oft noch interessanter als Online-Anzeigen, besonders in der Umgebung von Klein- und Mittelstädten.
Alle anderen Möglichkeiten, sei es eine „gehobene“ Seitensprung-Seite, eine Online-Agentur, eine Flirtbörse oder eine örtliche Partnervermittlung, beruhen auf einer sehr einfachen Grundformel. Sie besagt, dass man mindestens zwei Auswahlkriterien aus jeweils fünf einander ausschließenden Möglichkeiten für eine einfache Übereinstimmung braucht – also höchstens 40 aus 1000. Für eine Frühlings- oder Sommerbekanntschaft sollten es schon mindestens drei dieser Möglichkeiten sein, für eine lange Beziehung vier und für eine Lebensgemeinschaft am Besten deren Fünf. Daraus ergeben sich dann – je nach Partnerwunsch – Chancen zwischen 8 aus 1000 und weniger als 1 aus 1000. Eine populäre Online-Agentur (die eine völlig andere Formel verwendet als ich) rechnet beispielsweise mit 3 aus 1000 Neuzugängen.
Wie ich schon schrieb, sind dieser Kriterien für alle professionellen Dienste gleich. Ein Berater oder ein persönlicher Partnervermittler kann bestenfalls dafür sorgen, dass die Kriterien „harmonisiert“ werden – also dass beispielsweise bei Alter, Einkommen, Bildung und Aussehen gewisse Kompromisse gesucht werden und dafür Neigungen und Herkunft stärker bewertet werden. Meist heißt dies aber: Die Ansprüche zurückschrauben und zu versuchen, ob die „Chemie“ nicht auch anderweitig in Übereinstimmung zu bringen ist – und letztlich zeigt erst eine Begegnung, wohin die Liebe wirklich fällt.