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Die Woche: Nervosität in der Dating-Branche, Heterosexualität und Dates

Verhandlungen, Zukäufe, Kooperationen … die Dating-Branche wird nervös. Der Grund wird auf ein Phänomen zurückgeführt: Smartphone-Dating oder „Dating per Handy“. Nun gut, auch ich habe die Wucht unterschätzt, mit der das Smartphone alle Bereiche des Lebens verändern hat. Was also die „Sozialen Netzwerke“ nicht geschafft haben, will nun die Smartphone-Dating-Branche erreicht haben: Den Platzhirschen das Wasser abzugraben.

Ist es das Smartphone allein? Vermutlich nicht. Immer deutlicher wird, dass sich die Branche in der Sackgasse befindet, was verdächtig an den Untergang der Partnervermittlungs-Firmen gegen Ende des letzten Jahrhunderts erinnert: Sie suchten die Fehler nicht bei sich selbst, sondern beim Internet. (Was mich durchaus auch an gewisse Partnersuchende erinnert).

Wohin gehst du, Dating-Branche?

Wohin geht der Weg? Einerseits zu Teuer-Dating, das sich nun wirklich nicht mehr jeder leisten kann (die Liebe Pur berichtete). Ob sich da nun „Handverlesene Partnersuche“ oder „Stellvertreter-Dating“ nennt, ist wurscht. Man versucht, mit möglichst wenig Leistung möglichst viel Geld zu machen – das alte Prinzip der Partnervermittler. Die andere Innovation ist „lockermachen“ – denn die Platzhirsche pflegen ein braves, konservatives, bürgerliches und pseudopsychologisches Image, das nicht mehr „ankommt“. Deshalb robbt sich Match.com an „How About We“ heran – und deswegen kauft man Anteile an Tinder. Match.com versucht auch noch eine andere Masche: Das Geschäft mit einsamen Intellektuellen. Dort vermutet man eine Mischung aus Frust und Begierde, gepaart mit Zeitmangel und Reichtum.

Heterosexuell – das Etikett für Einfältige

Ein Thema, das mich hier noch eine Weile beschäftigen wird: Das plötzliche Interesse aller Welt daran, „heterosexuell“ zu sein. Da sind wieder die Etikettenaufkleber unterwegs, die uns über unsere primäre sexuelle Ausrichtung definieren wollen. Übrigens versuchen dabei gerade beide Ideologen-Gruppen, sich wichtig zu machen. Die Kirchgänger und Gutmenschen sagen uns, „heterosexuell“ wäre Familie und Familie sei normal. Die LGBT sagt uns hingegen, wenn wir nicht klar und eindeutig heterosexuell wären, dann würden wir ja „eigentlich“ zu ihnen gehören, und da sollten wir mal drüber nachdenken.

Vergessen wird dabei, dass es einen dritten Weg gibt: Sich gar nicht über die Sexualität zu definieren. Auch nicht über das Geschlecht (Frau/Mann), die Herkunft, die Nationalität, den Fußballverein oder den zuletzt ausgeübten Beruf.

Blind Dates sind Verhandlungen, keine Anstandsbesuche

Mein Donnerstagsthema (wie sie sicher wissen, immer das nachdenkliche Thema): Aus meiner Sicht sind erste Dates freundliche, sinnliche und äußert interessante Verhandlungen. Wer das nicht einsehen will, sollte sich einmal überlegen, wie wichtig es ist, beim Date wenigstens eine kleine Vorausschau auf die Zukunft zu wagen. Jeder Wanderer wird einen anderen, dem er auf einem einsamen Weg begegnet, fragen: „Wohin willst du von hier gehen?“ Es ist wirklich erbärmlich, wenn wir das den in Aussicht genommen Partner nicht fragen „dürfen“, weil wir einer Wattebäuschchen-Mentalität anhängen sollen, wenn es um Dates geht.

Marginalien und in eigener Sache

Warum gab diese Woche so wenig für die Liebe her? Weil die Liebe brachliegt. Einerseits, weil gerade Fußball stattfindet, andererseits, weil wir inzwischen ins Sommerloch gefallen sind – und dann auch, weil ich selbst inzwischen nicht mehr jeden Blödsinn schreibe, den man mir ans Herz legt.

Fußball vergeht, das Sommerloch auch – aber der Blödsinn, über den ich nach Meinung der PR-Agenturen von Datingunternehmen schreiben soll, voraussichtlich nicht. Wenn Sie ein Thema vermissen, über das Sie schon lange etwas wissen wollten, dann schreiben Sie mir einfach. Ich greife es auf – worauf Sie sich verlassen können. Neulich fand ich einen interessanten Artikel über männliche Sexualität, und wir ich immer wieder feststelle, wissen werde Männer noch Frauen viel darüber. Ist doch merkwürdig, wenn so viel über etwas gequatscht wird, ohne etwas zu wissen.

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