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Selbstverpflichtung der Dating-Branche ist nötiger als jemals zuvor

Manchmal versteh ich nicht recht, was in manchen Köpfen vorgeht: Das Blog BASIC Thinking bringt am 11. September 2013 eine Meldung, wonach gerade eine Initiative namens S.P.I.N. gegründet wurde – und setzt sich damit auseinander, als ob die Gründung gestern stattgefunden hatte.

Bitte, wie war das? S.P.I.N., eine Art Selbstverpflichtungsgruppe im Online-Dating, ist eine gute Idee – sie hat nur leider wenig Anhänger. Denn außer eDarling und seinem Ablegern „ShopAMan sowie die deustcehn Interessen von Meetic mit „neu.de“ und Partner,de“ sowie „Match.com Deutschland“ und der Telekom mit Marktführer Friendscout24 und dem Causal Dating Anbieter Secret ist niemand dabei.

Basic Thinking schrieb:

Grundsätzlich sind alle Bemühungen zu begrüßen, der Abzocke und Ausnutzung von Menschen auf Partnersuche zu begegnen.

Dazu muss man freilich sagen: Die typischen „Abzocker“ haben ihre Aktivitäten längst verlagert – und sie befinden sich auch zu einem großen Teil nicht in dem Bereich, den S.P.I.N. tätig werden kann – denn leider ist S.P.I.N. keine europaweite Institution. Selbst Verbraucherschützer sind oft machtlos gegen Firmen, die zwar ihren Firmensitz im Eu-Inland haben, dort aber äußert schwer zu erreichen sind.

Problematisch ist auch, dass nur noch eine einzige der ganz großen Partneragenturen (Online-Partnervermittlungen) mit im Boot ist: eDarling. (Zur Erklärung: partner.de hat nicht das Marktpotenzial, um bei den „Ganz Großen“ mitzuspielen, und Friendscout24.de ist im Kerngeschäft keine Partneragentur). Sollte ich etwas oder jemanden vergessen haben: Hier ist die Liste von S.P.I.N.)

Unzufriedene Kunden von Online-Dating-Firmen können nicht einmal einen Ombudsmann konsultieren

Das bedeutet leider auch, dass der Kunde nicht einmal einen Ombudsmann (wie bei den Versicherungen) hat und sich selbst gegen die oft störrisch und arrogant handelnden Partneragenturen, Singlebörsen und Casual-Dating-Anbieter durchsetzen muss. Für die Politik ist das Geschäft offenbar nicht beachtenswert, denn mit einer vergleichsweise geringen wirtschaftspolitischen Meinungsbildung quer durch alle Parteien hätte man die Auswüchse im Online-Dating-Geschäft längst beschneiden können.

Journalisten haben kaum Interesse, Probleme im Online-Dating zu behandeln

Erwähnenswert wäre wohl noch, wie wenig deutsche Journalisten an der Aufdeckung von kleinen und großen Mauscheleien im Online-Dating-Geschäft interessiert sind. Das mag einerseits daran liegen, dass es eine gewisse Verschwisterung der Interessen gibt (namhafte Verleger sind am Online-Dating-Geschäft beteiligt), und andererseits daran, dass Zeitungsverlage ihre Erzeugnisse nach einem ähnlichen Abo-Modell vertreiben wie Online-Dating-Anbieter.

Geschäftemacher aller Art können problemlos ihre Ziele verfolgen

Die Kritiker von Online-Dating-Agenturen, Singlebörsen und Casual-Dating-Geschäften sind weitgehend verstummt. Neue Geschäftsmodelle, wie etwa die sogenannten Dating-Apps für Smartphones, werden von der Presse „schöngeschriebenen“ statt hinterfragt. Da die Presse kein Gegengewicht mehr bietet zu einem ausufernden, marktschreierischen und widersinnigen Pseudo-Dating-Markt, können auch die Auswüchse nicht mehr deutlich gemacht werden. Aus dieser Sicht kann man nur sagen: Selbstkontrolle in der Dating-Branche wäre eigentlich ein selbstverständliches Gebot der Zeit. Schade, dass dies nicht alle Unternehmen begreifen.

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