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Politik und Fernseh-Duell: Und da war noch die Familie …

Weder Journalisten noch Bürger glauben offensichtlich, dass es noch eine Familienpolitik gibt. Es mag ja eine spitzfindige Frage sein, warum sich Angela Merkel von der CSU „aus Kreuz legen“ ließ, als sie die Herdprämie durchsetzte – und es mag sogar sein, dass dieses „Betreuungsgeld“ in dem einen oder anderen Fall Sinn hat. Dabei sollte nicht unerwähnt bleiben, dass dieses Betreuungsgeld eine hübsche „Mitnahmesumme“ vom Staat für Paare ist, denen es ohnehin gut geht.

So kam denn im gestrigen Fernsehduell zwischen Herausforderer Peer Steinbrück und Amtsinhaberin Angela Merkel nichts heraus, was Singles, die ihren Status gerne verändern möchten, angeht. Vor allem aber wurde nichts gesagt, was Partnersuchende und junge Paare mit Kinderwunsch interessieren könnte.

Denn wenn Paare früher zusammenkommen sollen (was dringend nötig ist) und wenn Paare sich Kinder bereits in sehr jungen Jahren wünschen würden, dann müsste man die gegenwärtige Familienpolitik sozusagen „auf den Kopf stellen“. Geld mit der Gießkanne über Familien regnen lassen? Nein danke.

Dem jungen Paar geht es ja um die Zukunft, nicht um die Gegenwart. Das bedeutet: Wer sich Kinder wünscht, will auch, dass er eine wirklich gute Kita unter Garantie und zu erträglichen Preisen bekommen kann. Wer Kinder will, wünscht sich staatliche Schulen, in denen Kinder tatsächlich gefordert und gefördert werden. Das ist jedenfalls der Teil, den der Staat tun könnte.

Das ist oft – allzu oft – nicht der Fall: Kitas sind in vielen Regionen viel zu teuer, wenn sie es denn überhaupt gibt. Oftmals müssen Paare auf private Einrichtungen zurückgreifen, die noch teurer sind.

Und Schulen? Viele Eltern schicken ihre Kinder auf Privatschulen, weil das staatliche Schulwesen nicht in der Lage ist, einen Unterricht anzubieten, der zu klugen und selbstbewussten jungen Menschen führt.

Die junge Familie ist nicht das einzige Thema, bei dem die Politik versagt hat – die Jugend selbst ist ihr durch die Finger geronnen. Wer das Duell gestern gesehen hat, konnte unschwer erkennen, dass beide Kandidaten für ein träges, saturiertes Erwachsenenpublikum sprachen.

„Was kann die Politik eigentlich noch Gutes tun?“, mag man sich fragen, wenn sie nur noch kämpfen, verhindern, abwehren und aussitzen kann. Wer heute jung ist, wer heute eine Familie gründen will und wer heute erwartet, dass es endlich verlässliche Kita-Plätze und bessere Schulen gibt, der will Taten sehen. Zwar ist das persönliche Glück Privatsache – die Voraussetzungen aber schafft der Staat.

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