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Morgen ist der Tag des Kusses – des anständigen Kusses …

Ach, küss mich doch!

Zum Tag des Kusses habe ich, wie erwartet, allerlei Vorschläge erhalten. Das Interessante an all diesen Verlautbarungen, Pressemitteilungen und Veröffentlichungswünschen ist eines: Der Kuss bleibt am Tag des Kusses absolut wohlanständig. Das Deftigste ist noch ein „französischer Kuss“, der nur im englischen „Französischer Kuss“ heißt, aber eigentlich ein Zungenkuss ist. Na ja, man ist ja international.

Von den Besonderheiten des Kusses hörte ich viel – aber alles war ein bisschen abgeleiert. Immerhin listet „Random History“ auch noch den Cunnilingus als „Typus des sexuellen Küssens, bei dem eine Person die äußeren weiblichen Genitalien mit dem Mund oder der Zunge stimuliert.“ Selbstverständlich hat man dort auch von der Aufforderung zum Analkuss gehört, die nicht auf den deutschen Recken Götz von Berlichingen und der Dichtung von Goethe zurückgeht, sondern auf die „Canterbury Tales“ des altenglischen Dichters Geoffrey Chaucer, der in „The Milleres Tale“ dichtete:

Derk was the nyght as pich, or as a cole,
And at the wyndow out she putte hir hole,
And Absolon, hym fil no bet ne wers,
But with his mouth he kiste hir naked ers

Dunkel war die Nacht, so schwarz wie ein Rabe,
Und durch das Fester reicht sie ihr Loch als Gabe,
Und Absalon, wohl oder übel dem Wunsch gemäß
Küsst‘ mit dem Mund das nackte Gesäß.

Soweit also der Tag des Kusses – und wenn Sie etwas anderes erwartet hatten – es gibt noch viel an ihrem Partner / Ihrer Partnerin zu küssen als nur den Mund. Wirklich und wahrhaftig.

Zum Stichwort Kuss siehe auch: Etymonline.

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