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Auch der Deutschlandfunk macht in Populismus

Eigentlich ist kaum ein Sender seriöser als der Deutschlandfunk – doch nun haut man dort ganz offensichtlich in die Populisten-Kerbe. Ich zitiere mal:

Dating über Internetbörsen war einmal. Heute delegiert man das Chatten und Mailen zeitsparend an einen Ghostwriter. Oder sucht per Smartphone und GPS-App im Umkreis nach möglichen Partnern, wenn man nicht gleich auf den Spotted-Seiten wie Bibflirt fündig wird

Ich glaube, ich höre nicht richtig. Wer hat denn bitte das Geld, seine Datingbedürfnisse an „Ghostwriter“ zu delegieren? Zumal es dort zumeist nicht um „Ghostwriting“ geht, sondern um ein „Outsourcing“ in Form eines Stellvertreter-Datings.

Gut, gut, die Presse will Sensationen, und die gibt es im Dating-Markt derzeit leider gegenwärtig gar nicht. Also orientiert man sich seitens des Deutschlandfunks offenbar an Presseverlautbarungen von Unternehmen, die „irgendwie mitmischen“. Die Sache mit der angeblichen „Pheromonparty“, die sich ebenfalls im D-Radio Text befindet, hat gleich mehrere Fehler. Erstens war die Sache mit dem „Pheromon“ von vornherein falsch, und zudem hätte man in der Presse nachlesen können, dass sich dort mehr Journalisten als Teilnehmer einfanden. Auch die Schlussfolgerung ist Müll. O-Ton D-Radio: „Anscheinend geht es bei der Partnersuche wieder Richtung Sinnlichkeit und reale Welt.“

Solche Aussagen grenzen an Volksverdummung: Denn die Sinnlichkeit wurde ja durch die Online-Suche nicht abgeschafft, und auch Online-Dating findet nach wie vor in der „realen Welt“ und nicht etwa in Kunstwelten statt.

Das alles klingt verdächtig nach Boulevard und journalistischem Populismus. Fragt sich, ob D-Radio gut beraten ist, derartige Meldungen zu verbreiten.

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