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Oh, cool – sie hasst Online-Dating!

Nix als Frösche geküsst – pfui Teufel!

Ein Phänomen, über das ich schon lange nachdenke, hat nun Dan Slater, ein bekannter US-amerikanischer Kolumnist, untersucht. Er kam dabei leider auch nicht viel weiter, vermutet aber, dass es extremer Populismus ist. Slater weist hier besonders aus Blogs hin, in denen negative Erfahrungen geschickt vermarktet werden. Daneben gibt es allerdings zahllose Bücher – mit immer gleichen Inhalten: Ey, ich bin eine tolle Frau, und ich habe recht mit allem, aber seht mal, wie beschissen die Kerle sind.

Obgleich der Artikel von Slater höchst oberflächlich ist, möchte ich einige Gedanken vertiefen:

1. Die Sensation, die Frauen bei Frauen erzielen können, liegt immer darin, zu sagen: „Schau, du hattest nicht alleine miese Erlebnisse“, sie sind normal, und du hast keine Schuld daran.“ Das geht Frauen herunter wie Öl.
2. Die Fremdschämfrage stellt sich immer wieder: „Du sieht mal, so beschissen geht es Frauen, die es nötig haben, Online Dating zu machen. Na ja, ich habe es ja nur als Autorin gemacht, aber wenn ich es wirklich machen müsste – pfui Teufel.“
3. Je professioneller die Autorin, umso mehr wird sie bewusst „miese“ und „unqualifizierte“ Dates suchen, um darüber schreiben zu können. Leserinnen sind dann so blöd, anzunehmen, dass dies allen Frauen passieren könnte.
4. Je neurotischer die Autorin (dies könnt auf manche Bloggerinnen zutreffen), umso mehr wird sie dazu neigen, schlechte Erfahrungen zu wiederholen. Das haut prima hin: „Ich gerate immer wieder an den Falschen“ ist ein Lieblingsthema derjenigen, die sich nicht ändern wollen.
5. Jeder, der über sich selbst schreibt oder bloggt, kommt in den Ruf der Rampensau. Das ist teilweise nötig, weil Blogs der Eigenwerbung dienen. Die Frage ist, wie weit man sich dabei entblößt. Wer „ehrlich“ über Dates schreiben will, hat es schwer: Dann muss man nämlich das eigene Gefühlsleben offen und ehrlich darlegen, was den meisten Autorinnen nicht gelingt – aus psychischen wie aus professionellen Gründen.

Kurz und gut: Misstrauen Sie diesen Bloggerinnen und Bauchautorinnen, die nichts wollen, als Ihre Aufmerksamkeit zu bekommen – und vor allem: Sehen Sie das, was sie über Ihre Dating-Erfahrungen schreiben, als Ausdruck ihres Wunsches, schnell berühmt und dabei möglichst reich zu werden. Sollte beides nicht der Fall sein, und sollten die Ergebnisse stets negativ sein, so würde ich mal auf seelischen Masochismus tippen.

Foto: &copy2013 (strict) by liebesverlag.de

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