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Dating, Partnersuche, Bürgermief, Liebe und Sex

Sollten Sie mich etwa vermisst haben? Falls ja: Es ist nichts Gravierendes geschehen in dieser seltsamen Welt, die man als „Dating“ bezeichnet. Nach wie vor geht es dabei in erster Line um ein Geschäft, das von Tag zu Tag etwas fragwürdiger wird. Ein Geschäft, in dem unsinnige, ja gelegentlich völlig abenteuerliche Behauptungen aufgestellt werden, um eine unsichtbare Ware zu verkaufen: Beziehungen.

Manchmal nützt es, die Sache mit der Liebe, der Lust, der Wollust und der Folge all dieser Umstände einmal von außen zu sehen, abgeschieden in einem kleinen Ort im Vogtland.

Nun bin ich wieder zurück – und hat sich etwas geändert? Nein, gar nichts. Die Herren sind nach wie vor wild darauf, aus ungestümer Lust Frauen nach Blind Dates lustvoll zu verführen, doch drängen mehr und mehr der Herren auch auf feste Beziehungen. Die Bindungslust der Damen ist hingegen im Schwinden, dafür wird ihre Wollust von Jahr zu Jahr offenkundiger und hemmungsloser ausgelebt. Das war von fünf Wochen allerdings schon genau so wie heute. Und wie vor fünf Wochen, schreibt man (vor allem „Mann“) so etwas besser nicht, weil Frauen ihre Engelhaftigkeit öffentlich gerne noch etwas konservieren würden.

Die Fassaden des Bürgertums vehement verteidigen?

Dabei ergibt sich etwas äußert Merkwürdiges. Nirgendwo werden die Fassaden des Bürgertums so fest verteidigt, wie in der Ehe- oder Partnervermittlung. Auch Online-Partervermittlungen sind inzwischen auf diesen Zug aufgesprungen: Angebliche Eliten der bürgerlichen Gesellschaft werden dazu angehalten, fassadenhafte Wohlanständigkeit zu geloben, wenn es um Begegnungen geht. Man weiß dort offenbar, wie sich wohlanständige Frauen und Männer zu verhalten haben – vor allem äußerst etepetete. Nicht von ungefähr steht in jedem „Ratgeber für wohlerzogene (männliche?) Partnersuchende“, man solle auf gar keinen Fall von Sexualität sprechen, wenn man ein Blind Date mit einer anständigen Dame habe, denn wie jeder gute Bürger weiß, schämen sich die Damen, über Sexualität zu sprechen.

Zum Anbeißen präsentieren – aber nicht über Sex sprechen?

Eigentlich fehlen nur noch Röcke, die bis zu den Knöcheln reichen und Handschuhe zum Schutz vor Blicken auf nackte Hände. Mal ernsthaft: Wie soll sich denn bitte ein Mann verhalten, der sich einer Dame gegenübersieht, die ihre erotischen Attribute piekfein in Szene setzt, um ihn zu beeindrucken? Sagen Sie doch selbst, meine Damen: Tut das nicht jede Frau, bevor sie ein Blind Date eingeht? Und wenn der Mann gefällt, wartet dann die Dame nicht auf deutliche Zeichen des Begehrens? Zum „Vollzug“ kann „frau“ ja immer noch „nein“ sagen –aber wenn „man“ sich so gar nicht äußert?

Blind Dates sind zum Paaren da – wozu denn sonst?

Blind Dates werden nicht eingegangen, um sich amüsant zu unterhalten, sondern um sich zu paaren – ob gleich oder später ist eine Frage des Abwägens der Chancen und Risiken des sofortigen Vollzugs. Die Motivation für die Partnersuche ist der Trieb, sich zu paaren, paarweise lustvoll zu leben oder Kinder in die Welt zu bringen. All dies hat unzweifelhaft etwas mit Sexualität zu tun. Ich wäre der Letzte, der verkennt, dass mehr zu einer Paarung gehört als „nur Sex“ – aber eine Paarung ohne Lust, ausschließlich nach psychologischen oder sozialen Kriterien? Nein, danke. Die Partnersuche darf wirklich Freude machen, und sie darf auch lustvoll sein.

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