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Die Woche in Dating: bewusst falsche Sichtweisen und Telefonsex

Diese Woche in Dating begann bei mir am 9. August – kurz nach meinem Urlaub mit dem 10-jährigen Bestehen von neu.de. Angenehme, stressfreie Atmosphäre: Ein Fest eben. Doch eine Frage, die man mir während der Party stellte, lässt mich nicht los: „Was ist das nächste große Ding?“ Ich vermute zweierlei. Erstens: Es ist nicht Online-Dating, und zweitens: Es gibt eine neue „Dotcom“-Krise, weil Web-Ideen jahrelang überbewertet wurden. Das nächste „große Ding“ könnten natürlich Applikationen auf dem Mobiltelefon sein – aber das ist immer noch etwas für Leute mit scharfen Augen und spitzen Fingern. Überhaupt: wenn die Menschen vom „großen Ding“ sprechen, dann meinen sie „wie man Kohle scheffelt“ und nicht „was kulturell sinnvoll ist“. Klartext: Das Internet war schon immer ein Zirkus – und mit dem mobilen Internet wird es zur Kasperbude.

“Social Discovery“ – nichts für Menschen mit Restverstand

Gerade wurde ein neues Theater eröffnet: Dating per „Social Discovery“. Wieder viel „Blahblah“ an der Realität vorbei: Was beste Freunde nicht zustande bringen, bringen virtuelle Scheinfreunde erst recht nicht zustande: Kuppeln.

Fehleinschätzungen über Partnersuche – per PR verbreitet

Überhaupt – diese Sache mit dem Dating. Sie besteht inzwischen fast nur noch aus Fehleinschätzungen der kulturellen Situation, und die geheimen Lenker dieser Illusionen sitzen in PR-Abteilungen und Ideenschmieden. Partnersuche ist nun mal kein beliebiges Kasper-und-Gretel-Spiel, wie es die „Mobile Dating“-Fraktion gerne hätte, und auch kein „Bestes-Match-Spiel“, wie es die Partneragenturen gerne darstellen. Es ist vielmehr ein Spiel um das persönliche Glück – und um gar nichts anderes. Der wichtigste Satz, den ich diese Woche las: „Die Realität imitiert mittlerweile das Internet“. Richtig – aber warum fallen Leute, die sich für gebildet halten, eigentlich darauf herein?

Chancen für Akademikerinnen auf Bindung sind mies

Die Chancen der Akademikerinnen auf feste Bindungen fallen mit jedem Lebensjahr über 25 – oder sagen wir mal 30, wenn sie lange studieren. Wer heute als Frau ein Studium beginnt, riskiert zu 50 Prozent, alleine zu bleiben. Das liegt weniger am Studium als an der Grundeinstellung, als akademisch gebildete Frau „Anspruch“ auf einen Akademiker zu haben, der bereits berufliche Erfolge vorzeigen kann. Merkwürdig – niemand erschrickt bei diesen 50 Prozent – auch in der Politik nicht. Die redet nach wie vor über „Betreuungsgeld“ und ähnlichen bajuwarischen Firlefanz und sitzt, nach dem Vorbild der großen Vorsitzenden, Probleme lieber aus, als sie tatkräftig anzugehen.

Online Dating und Großstadtnebel

Was mich schon lange beschäftigt: Nahezu alles, was über Online Dating geschrieben, recherchiert und erlogen wird, stammt von Großstädtern. Ich habe schon in Weltstädten, Großstädten Kleinstädten und Provinznestern gelebt und kann Ihnen durchaus dies sagen: Der Blick der Großstädter auf das Kennenlernen ist reichlich vernebelt.

Die goldene Mitte finden –keine Siegertypen und keine Loser daten

Olympia ist ja ach-so-edel – und sendet die falschen Signale. In Wahrheit ist der Ruhm (wenn er denn eintritt) von kurzer Dauer und teuer erkauft. Wer bei der Partnersuche den Olympioniken folgt, merkt bald, dass Erfolg nicht Leistung ist und Leistung nicht Erfolg. Persönlichkeitswerte zählen auf dem Partnermarkt – und natürlich auch noch ein paar andere „Kleinigkeiten“. Der Tipp von mir: Siegertypen und ewige Verlierer bei der Partnersuche meiden – das hilft ungemein.

Suchen? Was bitte, ist „Suchen“?

Angebliche 60 Prozent der Single-Frauen „suchen“ angeblich nicht – wer es so lesen will, kann es glauben. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass 60 Prozent der Single-Frauen keinen Partner wollen. Allein das Wort „Suchen“ wäre es wert, einen ganzen Artikel darüber zu schreiben.

EHarmony (und angeblich auch eDarling) hat eine neue Masche, die nicht unattraktiv ist: „was wäre, wenn … (Sie Ihre Suche etwas weiter fassen würden)“. Das finde ich ganz ausgezeichnet, weil die meisten Menschen ihre Suche zu stark einengen. Das eHarmony-Blog (inoffiziell) fand das gar nicht – und beruft sich auf die sich dadurch verschlechternden Matchingergebnisse. Brett vorm Kopf? Wahrscheinlich.

Was Männer wollen, wenn sie eine Frau wollen

Sie wollten schon immer wissen, was Männer wollen? Ich habe mich daran versucht. Raufen Sie sich die Haare, wenn Sie wollen – und widersprechen Sie meinetwegen. Männer wollen, wie bekannt, immer das Eine, aber nicht das, was Sie denken. Sie wollen keine Komplikationen durch Frauen.

Gratis-Sex per Bildtelefon – angeblich eine neue Masche

Von der Sex-ohne-Geld-Fraktion kommt merkwürdige Kunde: Außer professionellen Damen des Fernsex-Gewerbes und Semi-Profis gibt es offenbar echte Amateurinnen im Wortsinn: Sie lieben es, ihren sinnlichen Charme per Telefonsex verbal zu erproben und ihren Körper per Webkamera zu zeigen. Die Sache ist nicht ganz risikolos und funktioniert über Skype – angeblich jedenfalls.

Dazu passend: Natürlich ist nur „Escort Service“ drin, wenn auch „Escort Service“ draufsteht. Da ist so ähnlich wie bei Massagesalons und Französischlehrerinnen.

Marginalien: freiwilliger und unfreiwilliger Humor

In der Humorfraktion fand ich unfreiwilligen Humor: Der erste Eintrag eines neuen Dating-Lexikons begann mit „A“ wie „auf Wiedersehen“.

Auch Anmache in der Straßenbahn erwies sich eher als wenig erfolgreich – wobei wir zweierlei berücksichtigen müssen. Erstens: Es geschah in Zürich, und zweitens: Die Anmache ging von einer Frau aus. Der Erfolg war dennoch mies.

War da noch das Sommerloch? Da fällt dieser Sex-Tipp für Frauen herein: „Lassen Sie sich nicht gleich ins Höschen sehen“. Oh – wirklich? Irgendwie hätten wir das ja nicht für möglich gehalten, nicht wahr? Die Liebsszeitung tritt das Thema breit und fragt sich, wie die Sache mit dem BH bei der Liebe denn nun wirklich ist – übrigens auch beim Thema „Dessous und Dates„.

In eigener Sache

Im Urlaub habe ich mir ernsthaft überlegt, die Liebepur einzustellen und nur noch für Andere zu schreiben – nun ja, im Urlaub eben. Vielleicht finden sie ja eine neue Motivation für mich, weiterhin hier zu schreiben? Mal echt, Freundinnen und Freunde – Lesermeinungen motivieren ungeheuerlich, vorausgesetzt, sie bleiben halbwegs sachlich und übersteigen die Länge des Beitrags nicht, zu dem sie abgegeben werden.

Haben Sie übrigens in Ihrem Urlaub die „Shades of Grey“ gelesen? Eine Dame von etwa 35, zweifache Mutter, sagte mir neulich: „ich weiß gar nicht, was daran so erotisch sein soll – ist doch völlig harmlos.“ Woran sich mal wieder zeigt: Es kommt auf die Sichtweise an.

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