Wer schreibt für liebepur?

TopBlogs.de das Original - Blogverzeichnis | Blog Top Liste

Warum Dating? Warum Online? Warum Trennungen?

Warum? Ja, warum denn eigentlich überhaupt Paarungen?

Dieser Tage hat man mich auf das Phänomen der Trennungen gestoßen. Warum trennen sich Menschen nach wenigen Treffen wieder? Warum gehen so viele Paarungen innerhalb von sechs Monaten wieder auseinander? Warum nach etlichen Jahren?

Frage nie „Warum“

Ich lehrte bereits vor Jahrzehnten in Kommunikationsseminaren: «Fragen Sie nie „warum“ – sie bekommen auf „warum“ eine beliebige Antwort. »Im Fall der Trennung ist es meist eine lapidare Antwort, und die beste schient mir die allgemeinste zu sein: „Es hat eben nicht funktioniert“. Obgleich sie Puristen wir ein Hohn klingen mag, ist sie besser als „ich bin (noch) nicht (wieder) beziehungsbereit“. Denn es ist doch so: „Es hat nicht funktioniert“ ist eine Tatsache, während „ich bin nicht beziehungsbereit“ eine Rechtfertigung ist. Es zeigt sich also: auf die Frage „warum“ bekommen wir fromme Lügen serviert, keine „wirklichen Gründe“.

Was kann man tun, wenn man nicht „warum“ fragen will? Fragen sie nach „wie“ oder nach „was“. „Wie ist ihre Beziehung auseinandergegangen?“ Was passierte (ging in Ihnen vor), bevor Ihre Beziehung auseinanderging?“ Darauf bekommen Sie wesentlich verlässlichere Antworten. Ich beabsichtige dennoch, Ihnen einige der Ergebnisse zu interpretieren, die eine Online-Befragung zum Thema ergeben hat.

Warum sucht du online?

Übrigens ergeht es uns mit anderen Fragen nach dem „Warum?“ sehr ähnlich. Die meisten von uns werden niemals fragen: „Warum suchst du dir einen Partner?“ Sie werden vielmehr fragen: „Welchen Partner wünscht du dir denn?“ Bei dieser Gelegenheit können wir feststellen, dass auch die Frage „Warum suchst du online“ irgendwie unsinnig ist. Sinnvoll wäre allein die Frage: „Was erhoffst du dir von der Online-Suche, was du bei anderen Suchmethoden nicht bekommen hast?“ Im ersten Fall veranlassen wir die Partner zur Notlüge: Niemand wird zugeben, dass er einsam, zu introvertiert, zu schüchtern oder gar zu ängstlich ist, um sich der Konkurrenz in einer der üblichen Kampfarenen der Liebe zu stellen. Im zweiten Fall können wir auf sinnvolle Antworten hoffen.

Sackgasse „warum“

Gilt die Aussage «frage niemals einen Menschen nach dem „Warum“ seines Handelns, frage ihn präzis, wie er gehandelt hat und was der dabei empfand». Betrifft unsere Frage irgendwelche Aspekte einer Beziehung, so ist „Warum“ geradezu infam. Sie führt in eine Sackgasse, weil der andere sich zu einem großen Teil gar nicht darüber klar sein kann, „warum“ er so gehandelt hat. Müssen sie einen Menschen (auch sich selbst) wirklich quälen, indem Sie ihm Fragen stellen, die sich nicht wirklich beantworten lassen? Oder halten Sie es für fair, jemanden zu fragen: „Warum hast du dich verliebt?“

Der Grund, die Gründe oder das „Warum“ sind Konsequenzen aus Beobachtungen und Analysen – in diesem Fall solche des Denkens, Fühlens und Verhaltens. Man braucht eine Menge solcher Daten, um der Frage des „Warum“ näher zu kommen.

Verblüffende Antwort: Warum habt ihr geheiratet?

Es ist noch nicht so lange her, als ich ein älteres Ehepaar fragte: „Warum habt ihr so jung geheiratet?“ Die Antwort war diesmal ehrlich, verblüffend und über alle Maßen radikal: „Weil wir sonst keine Wohnung bekommen hätten“. Auf die Frage „und warum habt ihr euch verliebt?“ aber zeigten sich beide verständnislos. „Das passiert einem eben einfach“, war die Antwort, während man mich verständnislos ansah, wie ich denn wohl solche Fragen stellen könne. Nun ja, manchmal versuche sogar ich, einfache Fragen zu stellen.




Bild © 2009 by rosinentexte.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Mehr aus der Rubrik:
dating und wissenschaft

 Die Geschichte des Datings …
   (10. Juni 2012)