Wer schreibt für liebepur?

TopBlogs.de das Original - Blogverzeichnis | Blog Top Liste

Singlebörsen oder Online-Partnervermittler?

Die Single-Börse Dating Cafe regte uns mit einer Pressemitteilung zu diesem Artikel an – da die Liebepur niemals Pressemitteilungen im Original veröffentlicht( 6), haben wir uns auch diesmal daran gehalten – und behandeln das Thema unter anderen Aspekten.

Singlebörse oder Online-Partnervermittlung?“ Das ist eine Frage, die sich viele Partnersuchende stellen. Es ist wirklich schwierig, die Frage zu beantworten, auch für mich. Allerdings kann ich mich mit derartigen Plattitüden nicht anfreunden, die jetzt angeblich im SPIEGEL (5) standen:

Wenn ElitePartner und Dating Cafe Bars wären, dann wäre die Erste eine Airport-Lounge und die Zweite eine Kölsche Kneipe.

Solche Aussagen werden der Sache nicht gerecht, vor allem nicht für Leute, die weder eine Heimat in Airport-Lounges noch eine solche in Kölner Kneipen sehen. Doch was sind die Unterschiede?

Seriosität und Psycho-Gläubigkeit als Pfeiler – Partneragenturen

Seitens der Partneragenturen setzt man auf „Gediegenheit“ und „Seriosität“ – mal mehr und mal weniger. Nur die beiden Top-Agenturen PARSHIP und ElitePartner sprechen wirklich die gehobenen Berufsstände an, alle anderen bauen darauf, dass ihr Konzept schon „irgendwie verstanden“ verstanden wird. Die Kernfrage dabei ist allerdings, ob das Konzept überhaupt verstanden werden muss: Das Ziel ist ja, einen Partner zu finden, und wird er gefunden, dann war das Konzept richtig. Ob das dahinterliegende System nun auf „wissenschaftlicher“ Basis ermittelt wird, und ob diese Basis strengen wissenschaftlichen Kriterien standhält, ist dabei offenbar unerheblich: Psycho-Gläubigkeit (1), Vorstellungseffekt (2), Barnum-Effekt (3) und Entre-Nous-Effekt (4) sorgen dafür, dass die Mitglieder aufeinander fliegen – mit einem Erfolg, der bei gegen 35 Prozent liegt.

Manche Menschen wollen nicht bepunktet werden

Doch gerade das „Vorstellen“ und „Bepunkten“ wird von vielen Menschen als Bevormundung gesehen. Das sieht auch Björn Walter, der Geschäftsführer der im Spiegel beschriebenen Singleböse Dating Cafe so:

Wir sind überzeugt, dass aktive und selbstbestimmte Menschen ab 35 Jahren selbst am besten beurteilen können, wen sie kennenlernen wollen. Kein Computer kann und soll uns das abnehmen.

Das ist soweit richtig – falsch ist daran allerdings, dass der Computer (oder dessen Vorlagengeber und Programmierer) den Partnersuchenden irgendetwas abnimmt, außer sie einander vorzustellen. Kennenlernen muss man sich bei jeder Agentur letztendlich in der Realität.

Diese Aussage des Dating Cafes zielt allerdings deutlich auf die Menschen, die auch die Partneragenturen ansprechen: erfolgreiche, selbstbewusste Menschen ab 35. Sie sind stark umworben, und sie haben ja auch tatsächlich die Wahl.

Vorstellen als neue Masche: Singlebörsen ziehen nach

Weil das „Vorstellen bei Übereinstimmung“ so erfolgreich ist, versuchen es nun auch Singlebörsen. Wie aber kann das funktionieren?

Vereinfacht gesprochen ist der umstrittene Psychotest die Grundlage des Geschäfts von Partneragenturen, und er hat eine gewisse Filterfunktion: Er lässt nur Menschen zu, die brav der angeblichen Notwendigkeit eines solchen Tests folgen und ihn nicht abbrechen – das ist möglicherweise das einzig „psychologisch verbindende“ am „psychologischen“ Tests. Ist das einmal geschafft, dann ist das Computerprogramm innerhalb einer äußerst variablen Bandbreite dazu in der Lage, mehr oder weniger „passende“ Partner herauszusuchen. Wie viel Prozent oder Promille der Mitglieder dafür infrage kommen, ist ausgesprochen umstritten.

Wie Übereinstimmungen nachträglich ermittelt werden

Auf der anderen Seite haben aber auch bereits einfache Singlebörsen erkannt, dass ihre Mitglieder nicht in de Datenbank herumwühlen wollen, um die Stecknadel im Heuhaufen zu finden. Die Anbieter haben inzwischen verschiedene Varianten, um das Problem „in der Griff“ zu bekommen:

1. Ein Psychotest (bezahlt oder unbezahlt) kann nachgeholt werden. So umstritten er auch ist, die Faszination, ihn durchzuziehen, ist groß.
2. Man arbeitet mit windigen Hilfskriterien: Sie sind beide weißhäutig, ledig und essen gerne chinesisch – dann passen Sie ja prima zusammen.
3. Aus Stichworten des eigenständig erstellten Profils,, insbesondere aus den Fragen nach Vorlieben, werden Pseudo-Psycho-Profile erstellt – das funktioniert sogar bei Sex-Datingseiten.
4. Es werden Marketingmethoden angewendet, die auch im Online-Buchhandel verwendet werden. Wenn man „scharfe Blondinen“ anklickt, die einen ONS wollen, aber man selber eine „Ehefrau und Mutter“ sucht, wird das eigene Profil in Richtung „Schlampe gesucht“ modifiziert.

Das Dating Cafe – um darauf zurückzukommen – ist unter den Singlebörsen allerdings tatsächlich eine Art Ausnahme: Es hat eine ganz bestimmte Klientel, die schwer zu beschreiben ist und recht wenig in die üblichen Kategorien passt. Der SPIEGEL ordnet es als „geeignet für studierte Querdenker ab 35“ ein und gibt eine reale aktive Mitgliederzahl (5) von 100.000 nach Nielsen-Unterlagen an.
Hinweise:

(1) Psycho-Gläubigkeit: Die Überzeugung, das sich mit Hilfe der Psychologe gute Paarungen voraussagen lassen.
(2) Vorstell-Effekt – man fühlt sich einem menschen nicht merh so fremd, wenn man ihm vorgestellt wurde – selbst, wenn dies ein Vorschlag ist, der aus einem Computerprogramm generiert wurde.
(3) Barnum-Effekt – die Möglichkeit, eien Aussage so allgemein zu halten, das sie immer zutrifft.
(4) Neuer Effekt im Online-Dating, , oft als „Nachbarschaftseffekt“ bezeichnet. Man fühlt sich „unter uns“, wenn man in der gleiche Umgebung lebt – und sie sie auch nur virtuell.
(5) Spiegel Wissen Nr. 2/2012, Print-Ausgabe.
(6) Die Liebepur weist darauf hin, dass von uns keine Pressemitteilungen im Original veröffentlicht werden. Wenn Sie auf der Liebepur werben wollen, nutzen Sie bitte die Anzeigen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Mehr aus der Rubrik:
datingratgeber