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Wir passen zusammen – Psycho-, Sozio- oder gar nicht logisch?

Es klingt wie ein Treppenwitz – nur Psychologen glauben, dass Menschen nach psychologischen Kriterien zueinanderpassen. Alle anderen Wissenschaftler, aber auch alle anderen Kenner der Materie schütteln darüber den Kopf. Es gibt keine Kriterien für die psychologische Übereinstimmung, es gab nie welche, und es ist nicht absehbar, dass es jemals welche geben wird. Wer anderer Meinung ist, soll dazu seine Langzeitstudien auf den Tisch des Hause legen – aber das kann niemand.

Soziologen wissen alles über das, was offenkundig ist

Greifen wir mal rüber zu den Soziologen. Dort, wo sie ernsthaft forschen, haben sie eine wichtige Tatsache entdeckt, die so simpel ist, dass wir uns fragen, warum es so lange dauerte, bis Wissenschaftler darauf kamen:

Einfach: Schon kennen – einander treffen – verlieben

Die meisten Menschen lieben es, sich mit Menschen zu treffen, die sie schon kennen, als solchen, die in ihrer Umgebung exzitieren und mit denen sie schon einmal Kontakt hatten. Das ist eine These, die allerdings kaum für alle gelten wird, denn ein großer Teil der deutschen Menschen verlässt seine engere Umgebung niemals für längere Zeit. Er wird also auf seine „nähere Umgebung“ angewiesen sein – örtlich, intellektuell und eben auch sozial. Das ist keine bahnbrechende Erkenntnis, sondern ergibt sich aus der Bodenständigkeit und Angepasstheit der meisten Deutschen.

Die Verweigerer: Bloß keine(r) aus dem Dorf!

Der erotische, soziale, wirtschaftliche oder intellektuelle Abenteurer will dies allerdings gerade nicht. Er sucht ganz bewusst nach einer Person, die nicht zu seinem sozialen Umfeld gehört, die nicht in seiner Nähe wohnt und die etwas anderes bieten kann, als die „Dorfjugend unter der Linde“. Auch dabei zeigt sich, dass es zwei Arten von Lösungen für das Problem der Partnersuche gibt: „Mehr desselben“ und „etwas Anderes“.

Warum Grete am Ende doch beim Hans im Bett landet

Was, wenn sowohl Soziologen wie auch Psychologen nicht wüssten, warum wir einander finden? Die Frage ist berechtigt, denn während die Psychologen sich auf abenteuerlichste Spekulationen verlassen, aber kein Zahlenmaterial haben, finden wir bei den Soziologen verlässliches Zahlenmaterial, das aber dafür so gute wie keine Schlüsse auf die besten Paarungen zulässt. Wenn der Hans die Grete fünf Mal auf dem Dorffest getroffen hat und stets abgeblitzt ist, dann kann es sein, das er beim sechsten Mal an sie rankuscheln darf – weil es nicht mehr arg viel Hänse gab, die für de Grete noch infrage kamen. Dann (da haben die Soziologen recht) entwickelt sich der Rest von selber. Hans erweist sich als arbeitsam und kann mithilfe der Sportkameraden schnell ein eigenes Haus auf die Beine stellen, und die Grete ist nicht nur gut darin, Ihren Hans im Bett zu verwöhnen, sondern hat auch einen Beruf, der sie ernährt – und außerdem kann sie kochen, einrichten und haushalten. Das reicht. Und dann stimmt eben auch: (Quelle: SPIEGEL)

Jemand, den man schon öfter gesehen hat, ist allein deshalb attraktiver, weil er viel vertrauter scheint.

Allerdings ist auch dies nur eine Seite der Medaille, denn mit gleichem Recht könnten wir sagen:

Jemand, den man noch nie gesehen hat, ist allein deshalb attraktiver, weil er den Reiz des Fremden hat – hingegen ist jemand, den man schon öfter gesehen hat, eher langweilig.

Zusammen passen – nur man selbst ist klug genug

„Zusammen passen“ ist n keiner Weise logisch. Es ist ein Experiment und beruht immer häufiger drauf, drauf, dass man ausprobiert, ob man zueinanderpasst. Dabei stellt sich das merkwürdige Phänomen heraus, dass man beim Zusammenleben entweder immer interessanter füreinander wird oder immer langweiliger. Wird man interessanter füreinander, rückt man näher zusammen, wird man einander schnell überdrüssig, trennt man sich. Solche Erfahrungen kann man in längstens sechs Monaten abhaken, sodass nicht einmal Eile geboten ist, wenn man noch unter 30 ist.

Was da „passt“? Gleiche soziale Herkunft, beispielsweise. Gleiches Berufs- und Erfahrungsumfeld. Einander ergänzende soziale und psychische Eigenschaften. Unterschiedliche Fertigkeiten. Wer über die beiden glücklichen Eigenschaften Humor und Toleranz verfügt, kann mit erstaunlich vielen Menschen Beziehungen eingehen. Solche Partner sind übrigens außerordentlich gesucht, weshalb der Markt für sie nahezu leer gefegt ist.

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