Wer schreibt für liebepur?

TopBlogs.de das Original - Blogverzeichnis | Blog Top Liste

Der Falsche, die Falsche – und die falsche Sicht auf „den Richtigen“

Haben sie schon einmal von einem Mann gehört, er gerate „jedes Mal an die Falsche“? Wahrscheinlich sehr, sehr selten … viel wahrscheinlicher ist, dass Sie diesen Satz schon einmal von einer Frau gehört haben: „Ich gerate immer an den Falschen.“

Immer wieder „der Falsche“ – Stammtischreden bringen Sie nicht weiter

Denkfehler: An den/die Falsche geraten

Warum das so ist – oh, darüber können Sie stundenlang philosophieren, wenn Sie mögen. Vor allem aber sollten Sie dann auch berücksichtigen, dass Frauen häufiger nach „dem Richtigen“ suchen als Männer nach „der Richtigen“. Auch darüber kann man wieder lange Stammtischreden halten. Evolutionstheorien bemühen oder Märchenbücher lesen. Ich in fast sicher: Damit kommen wir nicht einen Schritt weiter bei der Frage: Warum gerät jemand immer wieder an „den Falschen“?

Wo es keinen „Richtigen“ gibt, kann es erst recht keinen „Falschen“ geben

Ein Paarberater hat es einmal auf die Essenz gebracht (interpretiert):

Wenn wir glauben, dass wir den „Richtigen“ suchen müssten, dann setzt dies voraus, das es so etwas wie den „Richtigen“ auch gibt.

Die logische Frage wäre: Wenn es „den Richtigen“ nicht gibt, dann gibt es auch „den Falschen“ nicht. Wieso aber kommen nun manche Frauen und Männer auf die Idee, „immer wieder an den Falschen“ zu geraten?

Ein Denkspiel mit folgen für „den Falschen“

Dabei hilft uns ein Denkspiel:

Warum der richtige Partner der falsche ist.

Wenn jemand einen Partner sucht, so ist sein bestreben, zunächst einmal die „Möglichen“ von den „Unmöglichen“ Partnern zu trennen, und damit haben wir schon die halbe Lösung: Niemand sucht unter den Unmöglichen, bis er den Unmöglichsten, also den Falschen gefunden hat. Alle suchen vielmehr unter denen, die sie als „möglich“ ausgewählt haben und versuchen, den Bestmöglichen zu finden, eben den „Richtigen“. Das bedeutet: Der „Falsche“ entspricht also genau der Auswahl, die frau oder man anstrebte, er oder sie war also „der richtige Partner.“

Der richtige Partner = der falsche Partner

Wie kann der „richtige Partner“ nun „der falsche Partner“ sein?

Das Problem liegt darin begründet, dass etwas an der Zielbestimmung nicht stimmt. Man könnte auch sagen: Es liegt am Beuteverhalten oder an der Grundausrichtung, die von vornherein falsch eingestellt ist.

Dann allerdings machen wir es uns zu leicht, und auch dafür will ich Ihnen den Beweis liefern: Kein „falscher“ Partner wird von vornherein als „Falsch“ ausgewiesen – die meisten Menschen empfinden ihn oder sie zunächst als „großes Glück“ – und vor allem: Der Partner stillt zunächst die vorhandenen Wünsche nach Zweisamkeit, Ansehen, Macht, Erregung, Sex, Erotik oder was auch immer. Erst nach und nach entdeckte die/der Suchende, dass es auch noch ein klein wenig mehr gibt, als diese oberflächlichen Wünsche. Die aber ist der „Falsche“ nicht bereit zu erfüllen. Warum sollte beispielsweise ein Mann eine hübsche, erotisch anziehende, allzeit zum Sex bereite Frau heiraten, wenn er mit diesen Eigenschaften „gut bedient“ ist? Würde er andere Eigenschaften bevorzugen, hätte er ja eine andere Frau. Für ihn ist „sie“ die Richtige, während „er“ für Sie der Falsche ist, weil sie keine Entwicklung in der Partnerschaft sieht – das allerdings hätte sie möglicherweise verhindern können, wenn sie ihre Ziele besser gekannt hätte.

Hilfe bei Sucht-Selbsthilfegruppen: „Richtig ist gefährlich“

In den Kreisen der Sucht-Hilfsorganisationen kursiert der Spruch: „Das Leben des Alkoholikers ist in der Regel beschissen, aber es ist ihm bekannt. Ein Leben ohne Alkohol wäre ihm fremd, und das erscheint ihm gefährlicher, als weiterhin Alkohol zu trinken.“ Das gilt im Übrigen nicht nur für Suchtkranke, sondern für jeden, der zu sehr in einen unerträglichen Alttag eingebunden ist. Die psychische Schwelle zu einem „anderen Leben“ ist für viele Menschen so hoch, dass sie immer in ihren „engen Löchern“ gefangen bleiben. Schon Konfuzius sagte über Auswege: „Der Weg hinaus ist durch die Tür“ – und er fragte sich, warum so wenige Menschen diesen Weg gehen.

Partnersuche und der Falsche – fünf Wege hinaus und hindurch

Was bedeutet das nun für „den Falschen“ oder „die Falsche“? Ganz einfach: Das eigene Denken ist durch irgendwelche Scheuklappen blockiert, die den Betroffenen immer in die gleiche Richtung lenken. Wie ein Wanderer, der eigentlich nach Norden wandern sollte, aber dann nach dem Süden gewandert ist, kann er so viel Seitenwege gehen, wie er will – das ändert nichts an der Richtung, die falsch ist. Welche Lösungen gibt es nun?

1. Lösung Nummer eins: In die Mauser gehen. Es ist mit Sicherheit die teuerste, aufwendigste und langfristigste Lösung und sie besteht darin, das Leben grundlegende umzukrempeln, und zwar radikal, also von den Wurzeln her. Ich sollte gerechterweise sagen, dass die nicht bei allen Menschen funktioniert – und ohne wirklich gute Freunde, viel Zeit und möglicherweise gar professionelle Hilfe geht es voraussichtlich gar nicht. Zeitaufwand: Ihr Lebensalter durch zehn ergibt die Monate, die Sie möglicherweise dafür aufwenden müssen, sechs Monate sind etwa die Untergrenze.
2. Lösung Nummer zwei: König(in) im Reich der Möglichkeiten werden. Auch bei dieser Methode ist eine psychische Mauser erforderlich – sie ist aber manchmal leichter zu bewältigen. Versuchen Sie, Ihr Imperium so einzurichten, dass Sie bestimmen, wann, wie und was geschieht in ihrem Beziehungs- und Liebesleben. Sie haben sicher bemerkt, dass Sie sich oft als „Opfer“ fühlen, wenn sie „dem/der Falschen“ erlegen sind. Werden Sie nun zum Aktivisten – suchen Sie sich Menschen, die Ihnen gerne gefällig sind und ihnen die Bedürfnisse erfüllen, die Sie gerade haben.
3. Lösung Nummer drei: Leiden lernen. Akzeptieren Sie, dass Sie immer leiden werden, und verlieben Sie sich häufig wieder. Der Wechsel von Liebe und Leid ist nicht sonderlich förderlich für Ihre Psyche, aber vielleicht brauchen Sie genau dies im Moment. Versuchen Sie bitte dennoch, Ihr Leben bis zum 30. Lebensjahr ins Lot zu bringen. Wenn sie älter sein sollten: Versuchen Sie eine sinnvollere Lösung.
4. Lösung Nummer vier: Die Rolle annehmen. Ein Teil des Problems jener, die ständig an „falsche“ Partner kommen, könnte darin liegen, dass der Partner gar nicht der „Falsche“ ist, sondern dass er genau zu der Rolle passt, die Sie gerne spielen. Sie können sich anpassen, unterordnen oder die Beziehung in einem neuen Licht sehen. Die Lösung klingt nicht gut, ist aber praktizierbar.
5. Lösung Nummer fünf: Aufhören mit der Partnersuche. Sicher ist dies die schlechteste Lösung, aber bei Weitem die billigste, am wenigsten zeitaufwendige und emotional am wenigsten belastende Lösung. Sie müssen nicht ständig aufhören: Irgendwann können sie erneut beginnen und erproben, ob sich Ihre Verhaltensweise inzwischen „selbsttätig“ geändert hat.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Mehr aus der Rubrik:
datingratgeber