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Ostern – warum ich Ihnen das Fest dennoch nahelege

Ostern ist gewiss eines der eigenartigsten Feste unseres Kalenders. In meiner neuen Heimat bekriegte sich im Vorfeld die Kaninchen-Fraktion mit der Religionsstifter-Fraktion, was sich für ein zünftiges Osterfest gehört. Worum es dabei ging, ist gar nicht so wichtig, doch zeigt das Beispiel, dass der Krieg der alten gegen die neue Religion auch 2000 Jahre nach der angenommenen Geburt des christlichen Religionsstifters weiter schwelt.

Also: Ich mag ihn, den Osterhasen. Er zeigt uns, dass die Saison der Liebe aufs Neue beginnt, und mag er auch durch ein kleines verdrucktes Kaninchen repräsentiert werden, wie auf meinem Bild vom Osterfest in Bremen, so wird doch deutlich: Ja, wir besinnen uns wieder auf unsere Ursprünge. Sie sind – verflixt und zugenäht – nun mal nicht christlich, sondern das, was unsere Kirchen „heidnisch“ nennen würden.

Sinnesfreudige Religionen wurden uns aberkannt

Doch die Sache geht tiefer: Nur, wenn wir Natur und Kultur harmonisieren, können wir glücklich und in Freuden leben, nicht, wenn wir sie als unvereinbar nebeneinanderstellen. Nun wissen wir recht gut, was Natur bedeutet: Lust aufeinander, zum Beispiel, schnödes Begehren. Aber wir wissen in Wahrheit kaum, was Kultur bedeutet. Die christliche Tradition und die Kultur, die sie angeblich repräsentiert, kennt keine Kultur der Erotik. Astarte, Aphrodite, Venus … das ergäbe eine ganze Reihe von sinnesfreudigen Göttinnen, doch sie wurden uns aberkannt.

Dem Christentum fehlt ein Stück Kultur

Dies ist einer der Gründe, warum sich unsere Kultur bis zum heutigen Tag nicht wirklich harmonisieren lässt. Uns fehlt ein Stück Kultur, das uns das Christentum einst genommen hat, und wir haben es nie durch etwas Anderes ersetzt. Wollten wir es wiedergewinnen, müssten wir in der Geschichte zurückgehen, so weit, wie wir gar nicht mehr zurückgehen können, ohne dass wir neue Irrtümer begehen würden.

So bleibt uns denn nur, den Verfall der alten Kulturen zu beklagen und festzustellen: Uns fehlt ein Stück dessen, was Kultur ausmacht: eine Sinnlichkeit, die alle in gleicher Weise lieben und verehren und an der wir uns auch orientieren können.

Ich lege Ihnen das Osterfest nahe, um sinnlicher zu werden und die Umarmung von Kultur und Natur wieder zu ermöglichen. Der Osterhase ist das einzige Symbol, das beide Welten heute noch vereint. Eigentlich schade, dass es nur der Osterhase ist.

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