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PR und Online-Dating: Ungenaues als Eintopf

PR oder Anti-PR? Wenn alles in einen Topf wandert, entsteht bestenfalls ein Eintopf – hier ein Beispiel von heute.

Pressemitteilungen haben einen tieferen Sinn: Irgendwie soll der Bekanntheitsgrad von Firmen und Personen gesteigert werden. Das ist an sich nichts Verwerfliches, nur sollte sie dann auch eindeutig und zutreffend sein.

Da schreibt zum Beispiel „Pressetext“ über Online-Dating:

Den Leuten wird eine Form von Sicherheit vorgegaukelt, da sie sich schon vor dem ersten Treffen kennenlernen können. Das ist aber oft ein Trugschluss, da Menschen sich im virtuellen Raum anders verhalten.

Der Satz ist eine Kombination eines inhaltslosen psychologischen Gemeinplätzchens mit einer außerpsychologischen Behauptung:

Inhaltslos, weil sich Menschen unter unterschiedlichen Umgebungsbedingungen stets unterschiedlich verhalten – ihre Bankberaterin im Blazer trägt diesen auch nicht, wenn sie ihren Lover empfängt – und ein Arzt empfängt sie zum Sektempfang anders als in seiner Praxis.
Im Grundsatz falsch, denn nur einige wenige, oft recht fadenscheinige PR-Texte deuten darauf hin, dass man sich schon „vor dem ersten Treffen kennenlernen“ könne. Seriöse Datingseiten weisen immer darauf hin, dass ein reales Treffen unerlässlich ist, um einander wirklich kennenlernen.

Im gleichen Pressetext werden dann allerlei Meinungen aus dem In- und Ausland abgemixt (Ok-Cupid, britische Singelbörsen, Match.com) bis man auf den Valentinstag kommt und dies sagt:

Am Valentinstag steigt also lediglich eine Aussicht und zwar die der Dating-Firmen auf Gewinn.

Klar, dass am Valentinstag keine stärkere Aussicht auf eine Online-Beziehung besteht als an jedem anderen Tag, nicht wahr? Aber ebenso klar dürfte auch sein, dass sich Menschen an bestimmten Tagen eben entschließen, einen Partner zu suchen. Das hat nichts mit den Gewinnen der Dating-Unternehmen zu tun, und hier „magisches Denken“ zu unterstellen, wie es im Artikel getan wird, ist einfach Humbug.

Apropos Gewinn und Umsatz:

Die Tendenzen sind nach wie vor steigend, auch wenn die Wachstumskurve schon abflacht.

Bitte: Wenn die „Wachstumskurve“ abflacht, ist die Tendenz weiterhin steigend? Hat man sich da nicht ein wenig vertan und „Affärensuche“ aka „Casual Dating“ mit „Beziehungssuche“ in einen Topf geworfen? Ja, und die Branche ist ausgesprochen krisenresistent? Sicher verbuchten manche Unternehmen im sogenannten Krisenjahr 2009 noch „satte Gewinne“ – aber spätestens 2010 wurden diese Gewinne durch kometenhaft (Stichwort: Fernsehwerbung) steigende Kosten wieder aufgeweicht.

Fragt sich also, warum man diese merkwürdige Meldung überhaupt zusammengeflickt hat.

Alle Zitate aus: Pressetext

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