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Die Woche in Dating: Studien, Werbung und anderer Schabernack

Das Thema der Woche war eine neue Studie, sozusagen „die Studie der Studien“ über Online-Dating. Das Fazit kann ich in einem Satz zusammenfassen: „Wer als Kunde online Dating selbstbewusst betreibt, darauf vorbereitet ist und klug vorgeht, der hat auch Erfolg.“ Ich könnte einige Dutzend meiner Artikel nennen, in denen das Gleiche steht. Das ist aber nicht entscheidend, sondern dies: Jeder hat aus der Studie das gemacht, was ihm gerade gefiel – und besonders gefallen hat einem Teil der Presse die Behauptung, dass es beim Online-Dating „zu viele Möglichkeiten“ gäbe. Auch diese dummdreiste Behauptung hat die Liebepur längst widerlegt. Hingegen wird einer der wichtigsten Sätze kaum erwähnt – er betrifft die Relevanz von Partnerübereinstimmungstests. Und damit diese nicht ganz unter den Teppich gekehrt werden, fand ich drei überraschend positive Argumente für diese Tests. Die Morgenpost wollte sogar wissen, dass die „Trefferquote bei Online-Dating“ besonders gut wäre, während andere die Quote (aus der gleichen Quelle, versteht sich) für absolut mies hielten. Beides ist weder stichhaltig noch geht es unmittelbar aus der Studie hervor. Ich schreibe Ihnen ausführlich, warum die Spätfolgen der Studie vor allem in Blödsinn enden.

Partnersuche – ein Abenteuer, und das ist gut so

Lassen Sie mich bitte eines sagen: Partnersuche ist und bleibt ein Abenteuer – und das ist gut so. Alle, die uns am Gängelband nehmen wollen und uns wissenschaftlich oder sonst wie an den Futtertrog der Partnerschaft bringen wollen, sollten sich überlegen, ob sie dies ohne den Souverän tun können – den Partnersuchenden. Merkwürdig, wie oft die Antwort in der Werbung ist: „Wir machen das für Dich“.

Französische Marmelade über die „romantische Liebe“

Zwei Franzosen haben angeblich entdeckt, dass Online-Dating die romantische Liebe zerstöre – na denn: Kenntnislos wie die meisten Leserinnen und Leser sind, werden sie das vielleicht glauben. Ich bitte Sie: „Die romantische Liebe“ ist etwas, was in den Köpfen der Menschen vorgeht und deshalb auch gelegentlich in die Literatur einfließt – aber sie ist keine Realität der Partnersuche. Das Eigenartige daran: Sie war es auch nie. Haben die Franzosen zu viele Liebeschnulzen gehört?

PUMas, Cougars und andere Katzen

Jetzt hat man die PUMAs entdeckt – eigentlich nur, weil sie sich so gut oder schlecht oder gar nicht mit den Cougars vergleichen lassen: PUMAs sind angeblich Frauen, die auf geschiedene, aber dennoch finanziell starke Männer stehen. Ähm, … nur mal so gefragt: Wer nimmt, schon einen beziehungsunerfahrenen Mann über 35?

Zukunft des Online-Datings und der Fernsehwerbung

Wer sich Gedanken über die Zukunft des Online-Datings macht, wird etwas verblüfft zur Kenntnis nehmen, was vier eDarling-Geschäftsführer dazu meinen. Demnach will man ein bisschen optimieren, aber ansonsten alles beim Alten belassen. Ich bin sehr gespannt, wie man mit dieser Auffassung auch nur bis 2015 kommen will. Vielleicht hat man bis dahin ja das „letzte Gefecht“ um die Fernsehwerbung gewonnen. Die Diskussion darüber hat gerade neue Nahrung bekommen, seit wieder eine neue Fernseh-Werbeschlacht droht. Oh ja – und dann versucht sich noch ein bekannter Blogger daran, eine „wissenschaftlich relevante Revolution“ im Dating zu prognostizieren. Das Revolutiönle findet garantiert nicht statt – und da kann man den eDarling-Geschäftsführern schon recht geben: Bevor man so etwas glaubt, kann man auch gleich daran glauben, nichts ändern zu müssen.

Einen anderen Weg der Werbung geht derzeit Friendscout24.de: nach einem Blog und einer jugendlich aufgemachten Beratungsseite hat man nun ein Forum für Liebesfragen eingerichtet – angeblich sehr innovativ. Allerdings gibt es solche Foren bereits wie Sand am Meer. Wie war das noch? „Es ist alles bereits gesagt, nur nicht von uns?“

Marginalien zum Dating

Beim Thema Dating fehlt eigentlich nur noch Morgenpost-Mona. Ganz hübsch geschrieben und durchaus lesenswert: Ein stressiger Test von Datingseiten.

Grindr, eine Gay-Dating-Netzwerk mit Telefonverortung, hat gleich zwei Preise eingeheimst – und selbstverständlich klatscht die Fachwelt ebenso Beifall, wie die es die Pressorgane der Homosexuellen tun. Mit Homosexualität hat das Ganze nichts zu tun, mit einem sehr problematischen Geschäftszweig allerdings schon. Das Problem besteht darin, dass diese Art von Applikationen völlig überflüssig für dauerhafte Beziehungen ist – und bei Kurzzeitbeziehungen nicht ganz ungefährlich.

Meetic hat das Jahresergebnis für 2011 vorgelegt – relativ ernüchternd und dennoch interessant für Leute wie mich, die an der Wahrheit interessiert sind, denn Meetic veröffentlicht tatsächlich existierende, zahlende Mitglieder und keine Mondzahlen.

Die Leute, die Ihnen das Höschen oder die Hose runterziehen wollen (aka ihr Sozial- und Sexualleben völlig transparent machen wollen) lassen nicht locker – sie wollen den gläsernen Partnersuchenden. Warum erinnert mich das bloß an Blockwarte, Stasi und ähnliche unschöne Dinge der deutschen Geschichte? Für mich ist dies Schamlosigkeit als Lebensprinzip.

Ärgernisse

Soziologenchinesisch

Forschung wäre viel interessanter, wenn die Forscher auf der Schule Deutsch lernen würden und diese Sprache später nicht wieder vergessen würden. Insbesondere Soziologen neigen dazu, ein schreckliches Kauderwelsch daherzuschwafeln. Ich frage mich nur, ob es daran liegt, dass sie klartextlich möglicherweise nichts zu sagen hätten?

Dating-Seifenopern – Verblödung als Prinzip?

Es gibt wirkliche Menschen, die glauben, der „Bachelor“ sucht eine Frau im Fernsehen – wie interessant. Selig sind die geistig Armen, denn für sie werden diese Dating-Seifenopern produziert. Nicht nur bei einem Sender, versteht sich, sondern auch bei anderen – der schickt „einen Bus voller Bräute“ ins Rennen.

Treffen wir uns?

Sie können mich Anfang März in Barcelona treffen – inmitten des vom 2. bis zum 5. März stattfindenden Online Dating Summit. Mein Thema: Die Zukunft des Online-Datings – und ich bin gespannt, was ich dort zu hören bekomme. Ich bin interessiert daran, was Sie dazu meinen – und wer mich treffen will ist herzlich willkommen.

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