Wer schreibt für liebepur?

TopBlogs.de das Original - Blogverzeichnis | Blog Top Liste

Die Woche in Dating: Konkurrenz, Dummheit und Pseudolösungen

Man kann über Dating schreiben, ohne etwas davon zu verstehen. Dafür gibt es drei Möglichkeiten: Entweder abschreiben, oder einflüstern lassen oder genau recherchieren. Da Letzteres sehr, sehr aufwendig ist, zumal für Journalisten, die diese Aufgabe von ihren Chefredakteuren als „wenig anspruchsvoll“ zugewiesen bekommen, ist das „Recherchieren“ nicht gerade der Favorit der Damen und Herren Redakteure. Diesen Eindruck hatte ich als, ich via FOCUS einen Ratgeber des PLAYBOY (Best of Playboy) las.

Online-Dating: Die Akzeptanz ist nicht wirklich überall da

Fast alles, was Sie über Online-Dating lesen, ist fragwürdig, einiges sogar völlig falsch – aus den vorgenannten Gründen. Selbst die viel beschworene „völlige Akzeptanz“ von Online-Dating ist Wunschdenken – diese Annahme bezieht sich ausschließlich auf ein urbanes, weitgehend intellektuelles Publikum, das offen für Neues ist. In der Provinz heißt es weiterhin: So nötig habe ich das noch nicht.

Die Wahrheit des Online-Dating kennen viele

Den Single-Berater Christian Thiel kannte ich bisher nicht, doch was er sagt und schreibt, ist wahr – bei durchaus unterschiedlichen Meinungen. Wenn zwei Fachleute miteinander reden, wird immer schnell klar, dass beide am gleichen Strang ziehen, wenngleich sie im Detail unterschiedliche Ratschläge geben.

Sinnlose Grabenkämpfe in den USA: Matching und Online-Dating

Die Dating-Branche in den USA diskutiert derweil um des Kaisers Bart: Hinter wirtschaftlichen Interessen getarnt, wurde gerade eine ebenso sinnlose wie dümmliche Diskussion über das „Matching“ von Paaren angestoßen. Dabei wird immer behauptet, man habe die „besseren Lösungen“, bevor man überhaupt die nötigen Analysen auf dem Tisch hat. Da diese Analysen nach aller Voraussicht niemals zur Verfügung stehen werden (unter anderem, weil sich das Verhalten der Menschen schneller wandelt als angenommen), sind alle Lösungen ein lächerliches Flickwerk. Das Ganze ist – nochmals gesagt – ein Teil des Konkurrenzkampfes zwischen den Unternehmen, verkappt als Wissenschaft.

Die großen Veränderungen im Online-Dating? Ja, wo kommen sie denn?

Auch die „großen Veränderungen“, die jedes Jahr aufs Neue angekündigt werden, erweisen sich als Windeier: Da wollen Leute ins Geschäft kommen, und preisen ihre Produkte als Revolutionen – dagegen ist nichts zu sagen – eher schon gegen Journalisten, die so etwas kritiklos abschreiben. Dennoch – das Kennenlernen wird neue Wege gehen, doch bisher ist alles, was darüber gesagt und geschrieben wird, ein Stochern im Nebel: vom „Mobil Dating“ bis zu den tollen Online-Communities, die aus den Singlebörsen entstehen sollen. Ob Nerve die Lösung hat? Bevor Sie darüber nachdenken: New York ist nicht Bielefeld, Freunde.

Sind Freunde die besseren Kuppler? Jemand anders hatte sich die Frage gestellt, doch bereits im engsten Lebensumfeld erweist sich, dass Freunde als Liebesvermittler wenig geeignet sind. Umso mehr muss bezweifelt werden, dass diese modernen Monster, „Soziale Netzwerke“ gekannt, mit selbst ernannten Kupplern leben können.

Im Internet: „Big Brother“ und seine Opfer

Apropos „soziale Netzwerke“: Neusprech nach dem Muster von „Big Brother“ ist längst da: „Privatheit entwickelt sich“ heißt es – und das bedeutet: Sie wird ausgehöhlt, und dies so lange, bis die Öffentlichkeit von Ihnen alles weiß – mehr als die Stasi je wusste. Dabei fällt natürlich auch ab, zu wissen, ob Ihr Dating-Partner verheiratet ist – und das wird als Vorteil verkauft – so arbeiten diese Leute. Es ist mal wieder typisch Presse: Weil die Leute wirtschaftlich erfolgreich sind, fast alle großen Firmen ins Boot locken konnten und vorgeben, etwas Gutes für die Menschen zu tun, machen nahezu alle Presseerzeugnisse beim Lobhudeln mit. Die Gegenseite wird nicht gezeigt: Menschen, deren Privatheit zerstört, eingeschränkt oder sonst wie behindert wurde – meist nicht ohne Eigenverschulden. Jedenfalls – wer heute Wäschemodel ist, Pressesprecherin für ein Erotik-Unternehmen und morgen bei einer Bank oder einer Behörde beginnen möchte (das ist nicht so schrecklich ungewöhnlich, wie Sie denken), muss viel Arbeit in die Tilgung seiner Webspuren investieren.

Seitensprung und Rollenspiele – gefilmt und erpresst?

Wobei noch etwas auffällt: Angeblich ist Casual Dating ja eine Sache ohne jedes Risiko. Darüber ist ein Detektiv anderer Meinung – er glaubt, dass darin eine Möglichkeit der Erpressung liegt – und jeder, der sich auf das dünne Eis von Fetischen, Rollenspielen oder auch einfach Seitensprüngen begibt, sollte es wissen. Betrüger(innen) und Erpresser(innen) sind heute in der Lage, die gesamte „Sitzung“ mit ihnen in Wort und Bild zu dokumentieren, ohne dass sie das Geringste davon bemerken.

Marginalien: Fasching und Sinnlichkeit

Unter der Rubrik der Marginalien fällt dieses Jahr garantiert sowohl der Fasching wie auch der Valentinstag. Falls Sie doch zum Fasching gehen: Ziehen sie alle Register der Verführungskunst, gleich, wer es ist und wie es endet. Lassen Sie sich nicht volllaufen, und nehmen sie Kondome mit. Falls Sie daran interessiert sein sollten, ob ein akademischer Grad für die Partnersuche der Frauen sinnvoller ist als eine Ausbildung in Sinnlichkeit, lesen sie doch einfach die Liebeszeitung.

Auch Dalekt und Dating ist ein unerschöpfliches Thema – und ein trauriges Thema zugleich, denn nichts behindert die Bildungschancen im Leben so wie der Dialekt, den man besser nur in der Familie sprechen sollte. Übrigens: Wussten Sie, was Mischings ist?

Wissenschaft und Buch: Eva Illouz – haben ihre Aussagen wirklich Bedeutung?

Ist Eva Illouz wirklich eine so bedeutende Frau, wie behauptet wird? Im Jahre 2009 wurde sie von der ZEIT über den grünen Klee gelobt: Sie sei eine von nur 12 Intellektuellen, die wahrscheinlich das Denken der Zukunft verändern würden. Nun, die Wahrheit zeigt sich in einem Buch, das von der kulturellen Jubelpresse und selbstverständlich von den ihr nahestehen Marxisten hochgelobt wurde – leider basiert es auf erbärmlich schlechten Grundlagen, wie Walter van Rossum in einer Kritik für den Deutschlandfunk feststellte. Ihr Buch hat auch etwas mit der Partnerwahl zu tun, sonst würde ich nicht darüber schreiben.

Barcelona ruft

Oh, sehen wir uns? Vielleicht in Barcelona zwischen dem 2.3. und 5.3. dieses Jahres (ich bin auch am 6. noch dort)? Was viel nicht wissen: Außer der kritischen Berichterstattung hier in der Liebepur unterhalte ich auch noch eine kleine, aber feine Textwerkstatt, „Rosinentexte“, die Ihnen den für Sie passenden Webcontent bietet. Wer mir das nicht zutraut, darf gerne mal die Kollegen oder Konkurrenten fragen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Mehr aus der Rubrik:
dating wochenschau