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Die Woche in Dating: Illusionen, Weihnachten und das Glück 2012

Diese Woche in Dating: Alle erklären uns, wie fair sie doch sind: Abos sind fair, Psycho-Gutachten sind fair, Mitgliederzahlen werden fair wiedergegeben, Frauenanteil werden fair ermittelt, Tests werden fair durchgeführt. Das sollen wir alle so fressen, wie es in den Trog kommt. Hätten Sie es nicht eine Nummer kleiner, liebe Anbieter? Oder einen Tick wahrer? Fragt sich, wie fair eine Branche sein kann, die Geschäfte mit der Sehnsucht macht -oder sie jedenfalls unterstützt.

Der reiche Mann – zu haben, aber ist er lohnend?

Alle Frauen wollen den reichen Mann – na und? Der ist problemlos zu haben, nur nicht für jede Frau. Das liegt nicht nur an ihrer körperlichen Attraktivität, wie manche Frauen glauben, sondern vor allem daran, ob man den Lebensstil mitmachen will. Wer nur Mami und Papi am häuslichen Frühstückstisch kennt, wird sich wundern, wie das Leben an der Seite (ja, an der Seite) eines reichen Mannes aussieht. Natürlich können Sie sich trotz alledem einen holen – mit allen Konsequenzen.

Das Spielchen mit der „Partnersuche“

In letzter Zeit spreizen sich bei mir die Fußnägel, wenn ich die Tests einiger neu entstandener Dating-Tester sehe: Was sind denn bitte schön, die Tests wert, wenn nicht wirklich getestet wurde, und zwar so, dass man die Authentizität auch erkennen kann? Ein Teil der Tests sind nichts als Spiele mit der Wirklichkeit – neuerdings übrigens sogar schon per Mobiltelefon.

Auch für Schriftsteller und Verleger wird die Partnersuche immer mehr zu einem Spielchen, in dem es nur einen Gewinner gibt – die Auflage. Neulich wurde der Traummann noch in 90 Tagen gefunden, heute flattert der Mann in 30 Tagen durch die Tür, und ich schlage deshalb mal vor, dass sich eine Dame bequemt, die Formel zu finden, wie man einen Traummann in sechs Tagen zu finden. Ach Sie meinen, das ginge nicht? Nun, andere wollen ja herausgefunden haben, wie man Sex in sechs Stunden haben kann – und Sie werden doch nicht sagen wollen, dass die eine Aussage unredlicher ist als die andere? Wobei mir einfällt: Der Traummann steht auch nach einem Telefonanruf vor der Tür – schließlich kann man ihn notfalls mieten.

Die Wahrheit interessiert kaum – wir bringen sie trotzdem

Aus einer Klemme komme ich mit der Liebepur nie heraus: Die Wahrheit ist nicht gefragt, und „Konsequenz“ bei der Partnersuche ist sowieso verpönt. Statt dessen wollen die Menschen Liebesmärchen mit Zuckerguss – kein Wunder, dass da der Begriff „Traumpartner“ inflationär gebraucht wird und jeden Tag neue Dating-Märchen verbreitet werden. Dennoch halte ich (jedenfalls noch eine Weile) dagegen: fünf knallharte Fragen, die Sie beantworten sollten, bevor Sie einen Partner suchen. Die rosaroten Brillen gibt es weiterhin nicht bei mir, sorry, Leute. Wie Sie realistisch ihr neues Glück für 2012 planen, sagen Ihnen die Experten in diesem Artikel. Lustig fand ich, dass sein Äquivalent in der PR mit „Aufgepasst, so finden Singles 2012 die große Liebe“ begann. „Aufgepasst!“? „Singles“? Die „große Liebe“? Na meinetwegen – in der PR muss man wohl plakativ sein. Übrigens – wenn Sie wirklich an ernsthaften Lösungen bei Partner- und anderen problemen interessiert sind, lesen Sie doch über Probleme und Lösungen einfach in der Liebeszeitung.

Lucia, die Gutmenschen und die Jungfrauen

Am 13. dieses Monats war das Luciafest – und die Liebepur hat zu diesem Zweck mal wieder die Jungfräulichkeit ausgekramt. Natürlich nicht ohne Hintergrund: Gerade jetzt haben die Saubermänner ja wieder Oberwasser, was nun wirklich nicht nur an Weihnachten liegt, sondern daran, dass viel zu viele Sektierer und Gutmenschen Menschen glauben, unsere Jugend sei versaut, würde versaut oder versaue sich selbst.

Weihnachten ist unvermeidbar

Da wäre noch Weihnachten – „Weihnachten gehört der Familie“ ist ja so ein Schlagwort, mit dem man anderslautende Meinungen gerne totschlägt. Mein Rat, wenn sie eine noch junge Beziehung haben: Auf die Familie pfeifen, diesbezügliche Vorwürfe ignorieren und sich auf den Partner konzentrieren. Auf diese Weise bleibt Ihnen die Beziehung auch nach Weihnachten noch erhalten. Ja, ja – Weihnachten. Wie kriegt man das Bett über die Feiertage noch warm, wenn man niemanden hat? Soll man noch ein paar Illusionen nähren, und sich über Weihnachten eine Gespielin oder einen Lover an Land ziehen? Geschmackssache, finde ich – für Spielerinnen und Spieler, die Ihr Glück wie ein rohes Ei auf dem Löffel balancieren können, sicher akzeptabel, solange keine ernsthaften Absichten damit verbunden sind.

Wenn ich dieser Tage durch das Städtchen gehe, dann schallte es mir überall entgegen „Einen schönen vierten Advent! Ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest!“ Wenn es ganz schlimm kommt, dann wird man sogar noch aufgefordert, Weihnachtslieder abzusingen. Ich kann diese Dinge wegstecken, aber wie geht es eigentlich einem Single, der einen miesen, einsamen vierten Advent hat, Weihnachten lieber aus dem Kalender streichen würde und dem beim „holden, hochheiligen Paar“ die Tränen kommen? Muss dieses ganze öffentliche Weihnachtsgedöns denn wirklich sein?

Die Wissenschaft – keine Luftnummer mehr mit der Evolution?

Amüsiert habe ich mich über die Forschungsergebnisse über das Wiedersehen mit der Jugendliebe – ach, wie nett, sie fördert den Seitensprung. Kein Wunder, dass Menschen beargwöhnt werden, die regelmäßig zu Klassentreffen gehen. Na, hatten Sie mal was mit der Klassenschönsten? Vielleicht werden Sie sich wundern, wenn sie Ihnen heute wieder gegenübertritt.

Ernsthafte Forscher haben übrigens das Lügengebäude niedergerissen, dass unser heutige Partnersuche den Spuren der Steinzeitmenschen folgt. Komischerweise lesen wir ja heute nichts mehr über diese abenteuerliche Theorie einiger geschwätziger „Wissenschaftler“, die Ihre Erkenntnisse aus Luftnummern beziehen.

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   (11. November 2011)