Nachdenken über den reichen Mann an ihrer Seite
Die Glamour ist mir nicht gerade als kompetentes Fachblatt für Stellungnahmen zur Partnerwahl bekannt geworden, doch diesmal schreibt eine nachdenkliche Frau darüber, ob es sich lohnt, sich einen reichen Typen warmzuhalten. Sie hat dazu viele durchaus nachvollziehbare Gedanken, die ich für lesenswert halte.
Im Text heißt es allerdings (Zitat Glamour)
… kommt es bei der Paarbildung doch generell auf die Kompatibilität an, welche eben auch gemeinsame Interessen umfasst. Und diesbezüglich kann es zwischen zwei Personen, die finanziell sehr unterschiedlich situiert sind, große Diskrepanzen geben.
Das ist richtig, doch kann es diese Diskrepanzen auch dann geben, wenn sich beide Personen „auf Augenhöhe“ begegnen. Unterschiede sind eben nicht nur finanziell bedingt, sondern vor allem emotional. Schon beim Begriff „Kompatibilität“ („Verträglichkeit“) scheiden sich die Geister: Kompatibel ist man dann, wenn man die Veranlagung zur gemeinsamen Entwicklung hat – und nur sehr bedingt dann, wenn Eigenschaften übereinstimmen.
Wobei mir zur „Gleichheit“ noch dies einfällt: In der Vergangenheit haben reiche Männer durchaus arme Frauen genommen, und sind mit ihnen glücklich geworden. Ebenso haben die Leuchten der Wissenschaft und des Geistes die Töchter einfacher Handwerker geheiratet. Vielleicht sollten wir uns darauf besinnen, dass es nicht auf die Gleichheit zu Anfang der Beziehung ankommt, sondern darauf, ob sich beide Partner auf Dauer aneinander angleichen können? Aus einem ähnlichen Grund kann reichen Damen auch empfohlen werden, sich armer männlicher Künstler anzunehmen, und gebildeten Damen darf getrost empfohlen werden, sich auch dem klugen, aber nicht-akademischen Kaufmann anzunähern.
