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Singlebörse Jaumo will auf sozialem Netzwerk „Kwick“ aufbauen

Es ist keine Schande, Kwick nicht zu kennen. Das in Baden-Württemberg beheimatete Netzwerk ist außerhalb des Ländles wenig bekannt. Indessen hofft man durch die bekannte Bodenständigkeit der Schwaben, auch „Häuslesbauer-Mentalität“ genannt, eher den Kontakt zur einheimischen Jugend herzustellen als die „großen“ Netzwerke. Man baut dabei darauf, dass Jugendliche heute kaum noch Interessen außerhalb des Internets verfolgen, sondern ihre Zeit auf Netzwerken „verbringen“.

Insbesondere in Stuttgart und drum herum hat das Netzwerk starken Zulauf, insbesondere, nachdem sich herumgesprochen hat, dass man hier auch manches Mädle kennenlernen kann. Sogar die Stuttgarter Zeitung berichtete über das Schwabenland-Netzwerk als „Pionier des Internetkontakts“. Aber nicht alle Berichte der „Stuttgarter Zeitung“ waren in derart positivem Ton gehalten – soziale Netzwerke im Internet sind eben keine „sozialen Netzwerke“ im herkömmlichen Sinne, sondern Jahrmärkte, auf denen es alles für alle gibt – und unter anderem auch Showeffekte.

Warum startet man nun eine Dating-Plattform? Nun, fast alle Web 2.0-Jugendplattformen eigenen sich zum Flirten, doch was wäre, wenn sich die Interessen der überwiegend sehr jungen Mitglieder plötzlich wandeln würden? Dann muss man differenzieren, und eine Möglichkeit ist, den Hebel bei der Flirtwut der Jugend anzusetzen. Denn vor allem männliche Jugendliche suchen über sogenannte „Soziale Netzwerke“ im Internet gerne ihre Flirtobjekte, was bei Wikipedia zu der merkwürdigen Stellungnahme führte, dass „männliche Jugendliche die Webseite häufig zweckentfremdeten, um nach sexuellen Kontakten mit weiblichen Nutzern zu suchen“ – ja bitte schön, liebe Autoren (das Zitat soll der „Stuttgarter Zeitung“ entnommen sein, ist aber nicht mehr verfügbar), wonach suchen junge Männer denn sonst? Nach platonischen Beziehungen zu braven Schwabentöchtern aus dem pietistischen Umfeld?

Natürlich haben junge Männer das Recht, nach jungen Frauen zu suchen – und jungen Frauen suchen bekanntlich auch immer häufiger nach jungen Männern, um sich sinnliche Wünsche zu erfüllen. Vielleicht gründete man auch deshalb Jaumo – denn um bei Jaumo Daten zu können, muss man nach den AGB mindesten 18 Jahre alt sein – und gut englisch können, denn zuerst wird die englischsprachige Version angeboten. Erst wenn man auf das Knöpfchen neben „English (US)“ drückt, kommt man auf die deutsche Version.

Vorläufig scheint Jaumo kostenlos nutzbar zu sein, jedoch wird laut „Netzwertig“ angestrebt, dass Jaumo „mittelfristig … durch einen Freemium-Ansatz monetarisiert … werden“ soll. In den AGB ist dies bereits verankert.

Damit reiht sich Jaumo in eine Reihe von Neugründungen ein, die an sich nichts Neues bringen, aber darauf hoffen, junge Erwachsene möglich nahtlos von Jugendnetzwerken in Datingseiten zu überführen. Das Überleiten von einer Webseite zur anderen haben schon viele versucht, und einige sogar mit Erfolg. Fast immer wird dabei versucht, Benutzer von einer Webseite mit geringerem Wert auf eine Webseite mit höherem Wert (und meist auch mit höheren Kosten) zu transferieren. Durch den Transfer kommt dann ein halbwegs stabiler Anfangsbestand an Mitgliedern zusammen, die die Grundlage von Singlebörsen bilden.

Aus dieser Sicht hat Jaumo sogar eine Chance, mindestens in Baden-Württenberg, wo man dank „Häusle“ und Sprachverwurzelung gerne „unter sich“ bleibt.

Jaumo – Link führt direkt zu Jaumo.

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