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Der schlimme Advent: Familienidylle und Familienlügen

kitsch as kitsch can: weihnachtsengel

Der heutige Advent und das heutige Weihnachten basieren im Grunde genommen weder auf der Geburt des Religionsstifters noch auf der germanischen Hoffnung auf das Licht und die Wärme, die uns nährt. Es ist vielmehr zu einem „Fest der Familie“ geworden, und es ist mit Adventskranz, Tannenbaum, Geschenken, Krippe und der angeblich „heiligen“ Familie der Inbegriff des „intakten“ Familienlebens geworden.

Es war ein Familienleben, das schon zur Blütezeit des Bürgertums und der Weihnachtsrituale verlogen war, nur kümmerte dies keinen Menschen: Die bürgerliche Fassade schütze die Familie in fast allen Situationen, und beim Weihnachtsfest feierte man sich selbst. Ach, wie gut und edel war man doch!

Die Familien versuchen auch heute noch, zu Weihnachten die Fassade zu wahren – und das ist genau der Punkt, an dem die Partnersuchenden Triefaugen bekommen. Hier wird ihnen die Familie vorgeführt, wie sie eigentlich sein sollte, und nicht, wie sie ist: Stressig, brüchig und von Zweifeln durchsetzt.

Seht nicht auf die Familienfassaden – plant eure eigene Zukunft

Was ist die Botschaft? Früher war sie so: „Seht die schöne Fassade, und wenn ihr ein braves Mädchen oder ein guter Junge seid, dann habt ihr es auch einmal so schön“. Heute müsste sie sein: „Reißt die schöne Fassade nieder, seht, wie verlogen sie ist, und versucht endlich, euer Leben wirklich nach euren Wünschen zu gestalten“.

Freunde, das Leben kann nicht so bleiben, wie es ist, und die Gesellschaftsordnung kann uns nicht ständig vorlügen, wie schön doch Ehe und Familie sind. Wenn sich fast die Hälfte aller Eheschließenden in Deutschland durch Scheidung wieder trennen, dann wäre es wohl Zeit, daran etwas zu ändern. Auch die explosionsartige Verbreitung von Seitensprüngen sollte uns zu denken geben und nicht frohlocken lassen. Seitensprünge sind möglicherweise unvermeidbar – aber sie sollten nicht gefördert werden, wie dies heute leichtfertig geschieht. Auch wenn sie stattfinden, sollten sie nicht gleich zu Scheidungen führen – es ist irgendwie albern, eine langjährige Beziehung durch Scheidung zu zerstören, nur weil man einen Ehebruch entdeckt hat, zumal einen, der schon Jahre zurückliegt. Noch idiotischer ist allerdings, wenn sich Frauen, die selber mehrfach Liebhaber hatten, über die Seitensprünge ihrer Männer aufregen und sich dann scheiden lassen.

Sich gegenseitig das Leben schön machen

Sich ein Leben auf Dauer „schön zu gestalten“, erfordert den Willen, als Paar zusammenzubleiben und sich das Leben wechselseitig angenehm zu gestalten. Das sollten Singles bedenken, die heute auf Partnersuche sind.

Ich denke, wir sind fast alle mit der Fähigkeit ausgestattet, uns unser Leben gegenseitig lebenswerter zu machen. Wenn wir dies tun, dann können wir auf den Familienkitsch getrost verzichten und die Welt der Paare und der Familien so zu gestalten, wie wir es selber wollen.

Partnersuchende, Singles: Schaut nach vorne, nicht zur Seite. Weihnachten ist irgendwann vorbei, und dann steht für euch der Weg offen, die Welt so einzurichten, wie ihr sie mit eurem Partner oder eurer Partnerin genießen könnt. Ich wünsche Ihnen, diesen weltoffen und liebevollen Menschen alsbald zu finden.

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