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Schutz vor Enttäuschungen: Ade, Traumfrau, bye, Traummann

Eine Lebenserfahrung besagt: Wer sich einmal in den Falschen oder die Falsche verliebt hat, tut es immer wieder. Selbstverständlich könnte man dies vermeiden, indem man umlernt – doch wer will in der Liebe schon umlernen? Wer schickt schon seine Träume in die Mauser, wie ich es immer wieder empfehle? Wer versucht schon, sich auf seine Bedürfnisse zu konzentrieren, wo es doch noch so viele Wünsche gibt?

Ich denke, wir wissen dies: So etwas tun nur wenige Menschen. Wer einmal, vulgär ausgedrückt, „Richtig auf die Fresse“ gefallen ist, beginnt zumeist, darüber nachzudenken – doch ob dann wirklich eine „Kur“ erfolgt, ist fragwürdig. Bei der „falschen“ Partnerwahl kann man diese beiden Fälle unterscheiden:

1. Man hat einmal eine Partnerin oder einen Partner gehabt, den man (meist nachträglich) als „ideal“ ansieht. Nun versucht man, jemanden zu finden, der dem Vorbild entspricht.
2. Das gleiche Bild gibt es in „negativ“: Man hatte einmal einen Partner, den man lange geliebt hat, der aber Eigenschaften hatte, die man nicht ertragen konnte. Nun versucht man, diesem Menschen nie mehr zu begegnen.

Manchmal – ich denke, dies kommt gar nicht selten vor – hatte er beides: das Traumgesicht und das schreckliche Gesicht.

Wer den Traumpartner sucht, verrennt sich leicht

traumfrau? nein, danke!

Was passiert nun, wenn wir dem Ideal nachjagen oder das Negativbild vermeiden wollen? Vor allem dies: Wir sehen die Welt durch ein enges Rohr, so, als ob wir durch den Kern einer Rolle Toilettenpapier blicken: Das Gesichtsfeld wird eingeschränkt, und dennoch glauben wir, deutlicher zu sehen. Mit anderen Worten und weniger blumig: Wir beginnen, nur noch das zu sehen, was wir sehen wollen. Wir verkennen dabei, dass es noch andere Menschen, Eigenschaften, Bedürfnisse und dergleichen mehr gibt als diejenigen, auf die wir persönlich „scharf“ sind. Die Gefahr, sich dabei zu „verrennen“ ist ungleich größer. Übrigens ist die größte Gefahr das spontane Verlieben, auch „Liebe auf den ersten Blick“ genannt. Die Liebe auf den ersten Blick bedeutet zumeist nicht mehr, als einem „alten Muster“ erneut zu verfallen: Die neue „süße“ Alkoholikerin, der neue charmante Filou – und beide getarnt als Menschen, die sehr attraktiv sind und mitten im Leben stehen.

Idealpartner kann es gar nicht geben

Den „idealen“ Partner gibt es nicht, und Traummann oder Traumfrau eignen sich bestenfalls für heiße Liebesnächte, aber nicht für gute Beziehungen. Der Grund ist so einfach, dass ich mich beinahe schäme, ihn zu nennen: Wirklich gute Partnerschaften entstehen durch die bestmögliche Annäherung, nicht durch angeblich „ideale“ Voraussetzungen. Stellt ein Paar also fest, dass beide miteinander glücklich werden könnten oder bereits glücklich sind, so ist der „Traumpartner“ automatisch an Bord. Die als „ideal“ bezeichneten Voraussetzungen hingegen entstehen aus vorschnell abgegebenen Beurteilungen der anderen Person. Das einfachste Beispiel dazu: Der „Traumpartner“ ist überhaupt nicht bindungswillig, sondern gibt sich der neuen Beziehung nur hin, weil er Freude am „Neuen“ hat.

Ade, Traumfrau, bye, Traummann … am besten ist, sich von der absurden Vorstellung zu verabschieden, es gäbe sie, die Traumpartner. Für Sie, die Sie dies lesen, gibt es „den unter den gegebenen Umständen bestmöglichen“ Partner, und den finden Sie auch. Solange Sie aber nach Traumpartnerinnen oder Traumpartnern suchen, werden sie bestenfalls von einem Bett ins nächste wandern oder sich von einer Enttäuschung in die nächste stürzen – wenn Ihnen dies Freude bereitet, bitte schön. Empfehlen kann ich es indessen nicht.

Ein Freund von uns drückt es immer sehr drastisch aus:

Der Idealpartner ist der Partner, der mich so nimmt, wie ich bin.

Dem ist kaum etwas hinzuzufügen.

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   (16. Oktober 2011)