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Wie viel „Gleich“ ertragen wir eigentlich?

Biologen behaupten, dass sich Mäuse mit ähnlichen MHC-Ausstattungen nicht gerne paaren. Der Grund liegt vermutlich darin, dass die Nachkommen aus ungleichen Paarungen resistenter gegen Infektionen sein sollen.

Was aber sollten wir mit unserer Psyche tun? Psychologen raten uns, dass „Gleich und Gleich“ der richtige Weg sei, um zum Liebes- und Eheglück zu gelangen. Doch warum soll dies ein Glück sein? Haben wir nicht alle irgendwelche Defizite? Wer sollte sie ausgleichen, wenn nicht der Lebenspartner? Was geschieht, wenn die Partner, die zu „Gleich und Gleich“ geheiratet haben, auch gleiche Defizite haben, die offenbleiben?

Ich habe (nicht erst seit heute) den Verdacht, dass die Psychologie seit Jahrzehnten versucht, uns einen gewaltigen Bären aufzubinden. Ich kann nur alle Partnersuchenden davor warnen, das Gleichheitsprinzip zur Mutter aller Regeln zu machen. Achten Sie bitte eher drauf, dass Ihre zukünftige Partnerin oder ihr Partner bereit und in der Lage ist, Ihre eigenen Defizite auszugleichen.

Ertragen wir denn überhaupt, einander gleich zu sein? Können wir es bei Gleichheit überhaupt noch wagen, uns selbst weiterzuentwickeln, weil dann ja die Gefahr besteht, sich auseinanderzuentwickeln? Wenn Gleich und Gleich ein „muss“ für uns ist, wie Psychologen leider immer wieder behaupten, dann müssten wir unsere persönliche Entwicklung ab Eheschließung einfrieren.

Wollen wir das? Ich denke: nein, auf keinen Fall. Wenn wir es aber nicht wollen, dann müssen wir auch sagen, dass die Psychologen, die nur „Gleich zu Gleich“ als Partner-Modell zulassen wollen, eine Irrlehre verbreiten. Ich fürchte nur, dass es ihnen nichts ausmachen wird, Irrlehren zu verbreiten. Sie wissen es nicht besser.

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