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Diese Woche in Dating: Wem nützten Übertreibungen und Illusionen?

Wer nicht weiß, wohin er will, wird an der nächsten Straßenecke hinausgeworfen.“ Dieser Satz eines Taxifahrers liegt mir in den Ohren, wenn ich sehe, wie viele Menschen keinen blassen Schimmer davon haben, wohin sie bei der Partnersuche eigentlich fahren wollen und trotzdem ins Taxi „Online-Dating“ steigen – das habe ich anhand der Partnersuchenden über 40 deutlich gemacht – es gilt aber auch für andere.

Über die angeblich zu hohen Preise haben wir ja schon oft geschrieben. Tacheles: Sie sind zu hoch, aber daran kann gegenwärtig nichts geändert werden: Der Werbekrieg der Unternehmen kostet Geld, und das fehlt anderweitig an allen Ecken und Enden. In der Badischen Zeitung stand dennoch viel Erhellendes über die Online-Partervermittlung – sehr lesenswert, was die Kollegen schreiben. Übrigens gab es fort auch eine interessante Stellungnahme zum Partnerübereinstimmungstest – ich sah mich veranlasst, dennoch ein paar Vorteile herauszustellen und das tat ich auch in der Liebeszeitung. Was hier noch zu sagen wäre: Die Branche neigt zu Übertreibungen, und Übertreibungen führen beim Kunden eben oft zu Enttäuschungen. Muss das sein? Ich meine: Das könnte man verhindern. Allerdings – was haben Partnerübereinstimmungstests mit „Glücksformeln“ zu tun?

Übertreiber, Populisten, Schönredner

Die Übertreibungen sind teilweise so irrwitzig, dass man sich an den Jahrmarkt erinnert fühlt: ja, es ist gerade Oktoberfest. Beispielsweise ist das Internet nicht „der neue Amor“, wie gerade mal wieder behauptet wird, und wie man bewerkstelligen will, die etwas apathisch wirkende Branche bis 2014 wieder zum Phönix werden zu lassen, der sich aus der Asche erhebt, ist ebenso rätselhaft. Tacheles:

Das Internet ist dann eine kluge Lösung für die Partnersuche, wenn man sich selbst kennt, weiß, wen man sucht und mit dem Medium umgehen kann. Für alle anderen Menschen ist es eine potenzielle Gefahr bei der Partnersuche.

Übertreibungen, Illusionen, Werbetricks? Ist das wirklich das, was wir brauchen? Diese Woche in Dating war wieder jemand unterwegs, der die Liebe auf den ersten Blick vermarkten wollte. Vielleicht ist es ihm ja gelungen: Eher sterben die Tiger aus als die einfältigen Singles. Wer nicht ganz so einfältig ist, sollte lesen, was das Fachmagazin der Partnersuche dazu weiß: Die Liebepur.

Zahlen zum Datíng – lauter Übertreibungen?

Wenn Statistiker Zahlen präsentieren, ist immer Vorsicht angebracht: Ob nun 70 Millionen Singles in Deutschland Partner suchen oder sieben Millionen oder vielleicht nur 700 Tausend, ist eine Frage der Bewertung von Zahlen. Die Liebepur hat einmal errechnet, wie viele Ehen eigentlich aus Partneragenturen hervorgehen könnten – und um es vorweg zu nehmen: Der Prozentsatz ist nach wie vor niedrig – allerdings stammt all dies auch wieder aus einem Zahlenspiel rund um die Partnersuche. Die tatsächlichen Zahlen kennt niemand.

Dürfen Frauen Sex wollen und Flirts gezielt einsetzen?

Das spektakulärste dieser Woche: Die Dauer-Diskussion um das Sexpotenzial der Frauen nach dem Motto „Was Frauen wollen dürfen oder dürfen wollen“ – interessanterweise vertritt man dabei munter Thesen aus dem 19. Jahrhundert, und selbstverständlich ist es ganz, ganz falsch, wenn eine Frau erweiterte Flirtmittel als Turbo für ihre berufliche Karriere einsetzt. Merke: Karrieren haben langweilig und blutleer zu sein, dann sind die Gutmenschen, Bessermenschen und Nochbessermenschen zufrieden. Wir Übrigen wissen ja: Jeder setzt die Mittel ein, auf die er sich am besten versteht. Und ehrlich gesagt möchte ich nicht in einer Welt von Einser-Schülern leben, die durch Fachidiotie glänzen.

Eigentlich hätte ich gar nicht mehr schreiben müssen, dass die Datingregeln abgeschossen gehören: Daran hält sich sowieso kaum noch jemand, schon gar nicht in Mitteleuropa.

Zum schwarzen Humor gehört eher die Partnersuche per Mausklick: Klar, sie ersetzt die Partnersuche per Briefmarkenanlecken, wenn man so will. Allerdings entspricht dies nicht ganz der Ausdrucksweise, die man bei der Partnersuche verwenden sollte.

Pressemitteilungen sind überhaupt Glückssache: Ich hab einfach ein paar davon in ein Sammelsurium zusammengefasst- es lohnt sich nicht, sie einzeln aufzuführen.

In eigener Sache: Kontakte mir mir bitte ohne Ass im Ärmel

Ein letzter Hinweis in eigener Sache: Wer mit mir in Kontakt tritt, ob als Journalist, Unternehmer oder Ratsuchender, sollte seine Karten offen auf den Tisch legen und keine Asse im Ärmel behalten. Das führt gegebenenfalls dazu, dass ich die Fensterläden schließe.

Noch etwas? Ja, natürlich: Was in der Datingwelt wirklich zählt, steht in der Liebepur – oder kennen Sie ein offeneres, vielfältigeres, ehrlicheres und direkteres Dating-Magazin als die Liebepur? Na, liebe Journalistinnen und Journalisten, und warum zitieren Sie dann nicht die Liebepur statt einseitig orientierte Branchenvertreter? Was sie aus diesen Quellen erfahren, ist naturgemäß einseitig – und man kann sich ganz schön dabei blamieren, wenn man einfach Pressemitteilungen abschreibt.

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