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Sind Sie sich Ihrer Rolle als Partnersuchende(r) bewusst?

Natürlich können Sie heute den Entschluss fassen, einen Partner zu suchen, ohne nachzudenken. Sie gehen also einfach aus dem Haus und sagen: „Hoppla, ich suche heute mal einen Partner“, und morgen: „Hey, heute habe ich ein Blind Date“.

Ich weiß – so hätten es diejenigen am liebsten, die Sie mit dreisten Werbesprüchen anlocken, um bei ihnen „Mitglied“ zu werden. Was passiert aber dann?

Eigentlich klar: Erst melden Sie sich an, dann gucken Sie etwas merkwürdig, und dann denken Sie nach. Während Sie nachdenken, Fotos machen lassen, sich beraten, ihr „Kennenlern-Selbst“ finden und über die nächsten sechs Monate Ihres Lebens nachgedacht haben, haben Sie dann schon mal gut einen bis zwei Monate verloren. Das freut Ihren Anbieter natürlich, weil sie dann ihr Abo verlängern. Klar, es gibt die fünf bis zehn Prozent der Partnersuchenden, die erst nachdenken, dann einen Vorbereitungs-Plan erstellen und sich dann irgendwo als Mitglied anmelden. Aber für die muss ich nicht schreiben – die wissen ja, was sie tun.

Reden wir mal Tacheles? Sie sollten sich emotional, sozial und intellektuell darauf vorbereiten, dass sie sich dann verändern müssen, wenn Sie wirklich eine Partnerschaft eingehen wollen. Wenn Sie vorhaben, sich selbst in keiner Weise zu verändern, dann sind Sie ein hoffnungsloser Fall für die Partnersuche – schaffen Sie sich dann besser ein Stofftier an zum Kuscheln.

Nehmen wir mal an, sie wollen nun immer noch eine Partnerin oder einen Partner, dann tun Sie bitte das, was ich Ihnen stets vorschlage: Schreiben sie sich auf, was Sie verändern könnten und was Sie unbedingt beibehalten möchten:

1. Ihre 20.000-Euro Hi-Fi-Stereo-Anlage?
2. Ihr Faible für Schuhe? (Ihr Schrank umfasst schon 100 Paare).
3. Ihre ererbte Eigentumswohnung, Baujahr 1890, renovierungsbedürftig?
4. Ihren Arbeitsplatz, auf dem sie sich „so lala“ wohlfühlen?
5. Den Wohnort, weil sie dort aufgewachsen sind?

Da klingt ein bisschen durcheinandergewirbelt – aber das ist Absicht. Wer einen Partner sucht, sollte alles infrage stellen, was er bisher lieb gewonnen hat, und dann eine Liste der Dinge und Umstände erstellen, die unangetastet bleiben sollen.

Sie merken schon – das ist noch lange nicht alles. Ich habe die Emotionen noch gar nicht erwähnt. Wenn Sie Partner suchen, wird ihre Gefühlswelt möglicherweise (oder: hoffentlich?) durcheinandergewirbelt, dafür wird die Natur schon sorgen. Garde deshalb aber: welche Emotionen gehören für Sie zum Leben? Welche Erfahrungen möchten Sie nicht missen? Welche zusätzlichen Emotionen wünschen sie, welche ertragen Sie?

Seien Sie sich Ihrer Rolle als Partnersuchender bewusst. Partnersuche ist ein Weg zum Wandel hin, bevor eine neue Beständigkeit gefunden werden kann. Ich werde den Verdacht nicht los, dass ein Teil der Partnersuchende einen Partner „will“, aber keinen Wandel. Für diesen Teil bleiben dann eigentlich nur noch Filous und Barflittchen übrig.

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