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Saure-Gurken-Zeit

Gegenwärtig gibt es wieder jede Menge Einmachgurken. Ja, irgendwie kommen die Einmachgurken und die Anmachgurken immer zusammen, um mal etwas zu kalauern. Eine der sauersten Gurken dieser Tage war zweifelsohne die gezielt ausgestreute Pressemitteilung: „Veknallte Männer rufen gleich an!“ – solche Meldungen schaffen es dann auch genau dorthin, wo sie gute aufgehoben sind: in die BILD-Zeitung.

Eine neue Partneragentur holpert mit einem Pressetext heran, der sich so liest:

Die Partnervermittlung ‚Rendezvous for 2‚ startet mit einer unverbindlichen, kostenlosen Reservierung. Über das Profil werden die persönlichen Interessen und Vorstellungen über den Wunschpartner eingegeben. In dieses Profil können auch Fotos integriert werden, wodurch die Wahrscheinlichkeit steigt, dass andere Mitglieder Kontakt aufnehmen.

Toll, wahnsinnig innovativ, nicht wahr? Haben Sie schon Ihren Platz im Zug zur Partnerschaft reserviert?

Die Partnervermittlung Gleichklang lässt so viel Pressemitteilungen los, dass man mit dem Lesen schon gar nicht mehr nachkommt. Meist ist der Tenor derzeit: „Wir stehen links, und das ist gut so“. Dieser Tage kam eine Pressemeldung heraus, dass 800 Mitgliedern dort das Geschlecht des Partners egal sei, nur die Liebe zähle, und dazu noch goldene Worte über Pansexualität. Mittlerweile habe selbst ich damit ein Problem: Man kann nicht alles für alle sein wollen. Links, alternativ, schwul, pansexuell, veganisch – wer weiß, was den PR-Leuten morgen wieder einfällt?

Auch das ZDF macht in sauren Gurken. Diesmal heißt das Motto „Bäuerin sucht Mann“ – auch wie originell, ihr Fernsehmacher, und dazu noch als „Dokumentation“ angekündigt, um Edeljournalismus vorzutäuschen.

RTL versucht das gar nicht erst. Klar als Datingzirkus aka Dokusoap angekündigt werden männliche Singles auf einer angeblichen Suche nach der „Frau fürs Leben begleitet“ – in Osteuropa. Da bleibt einem doch die Spucke weg:

Mit Hilfe von Vermittlungsagenturen nehmen die Männer an arrangierten Dates teil, die in den Heimatländern der heiratswilligen Frauen stattfinden.

Na, dann viel Freude mit der ständigen Beobachtung durch Kameras in einem fremden Land.

Wenn man ein Buch vermarkten will, das nicht gut geht, kann man das auch tun, indem man verbreiten lässt: „Beim ersten Date nicht über Krankheiten sprechen“, klar, vor allem nicht über Erkrankungen wie „Migräne, Neurodermitis oder Asthma“. Wir wäre es, noch Syphilis und HIV zu erwähnen? Das Buch selber ist von 2003 – nicht gerade das aktuellste Werk zum Online-Dating.

Ich in überzeugt, mein Gurkenglas wird auch in diesem Jahr voll, und wenn gar nicht mehr hilft, dann wäre da ja noch der südamerikanische Tungara-Frosch, von dem wir lernen können, wie man jede kaltblütige Fröschin herumkriegt.

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