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Arrogante Wissenschaftler bevormunden Partnersuchende

Gegensätze ziehen sich an, ziehen sich nicht an, ziehen sich an – es ist wie beim Blütenblätterorakel. Im Grunde sollte man sogenannte „Wissenschaftler“ einfach auslachen, die sich um diesen Blödsinn kümmern. Nun aber haben wollen mal wieder ein paar dieser Leute von der „University of California“ (Berkeley, USA) herausgefunden haben, dass Mitglieder einer Online-Dating-Seite doch signifikant mehr Personen kontakten, die aus ihrem sozialen Umfeld stammen – und sie beweisen damit gar nichts, denn selbst der Volksmund dachte bei seinem Ausspruch „Gegensätze ziehen sich an“ nicht an das soziale Gefälle.

Forscher und Partnersuchende sind übrigens ohnehin im Clinch miteinander: Während Partnersuchende in einer anderen Studie behaupteten, eher die gegensätzlichen Eigenschaften im anderen zu suchen, glauben die Forscher fest an ihre Behauptung, dass sie bei beiden Partner Ähnlichkeiten entdeckt hätten.

Dafür gibt es mehrere Erklärungen. Die windigste ist die, dass Forscher „selbstverständlich recht haben“, weil ihre Beobachtungsobjekte so meschugge sind, dass sie nicht wissen, was sie denken und fühlen. Eine andere wäre, dass die Forscher an den Menschen vorbeigeforscht haben, weil sie sie nicht wirklich erst nahmen. In jedem Fall wird deutlich, dass die Forscher versucht haben, die Partnersuchenden in arroganter Weise zu bevormunden – was abermals zeigen würde, dass Partnersuchende von Wissenschaftlern bestenfalls so ernst genommen werden wie Laborratten.

Ich biete allerdings noch eine dritte, versöhnlichere Erklärung: Was für Forscher „gleich“ aussieht, kann für die Partnersuchenden selber durchaus unterschiedlich sein, und was für Forscher unterschiedlich ist, empfinden die Betroffenen möglicherweise als „gleich“. Für die Vermutung, dass die Forscher auf dem Holzweg waren, spricht vor allem die Tatsache, dass sie die „Big Five“ bei der „Gleichheit“ zugrunde gelegt haben – die Relevanz dieser Primitivpsychologie wird allerdings von vielen namhaften Persönlichkeiten erheblich bezweifelt – und es gilt als fast sicher, dass eine Partnerübereinstimmung anhand der „Big Five“ überhaupt nicht festgestellt werden kann.

Verbreitet durch die Daily Mail.

* Big Five heißt in Deutschland „Fünffaktorenmodell“. Das Online-Lexikon Wikipedia enthält den Punkt „Kritik“ nicht, der in der englischen Version breiten Raum einnimmt. Insofern werden deutsche Wikipedia-Besucher unvollständig informiert.

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