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Betrug beim Dating – die eigene Sicht entscheidet

„Betrug“ ist ein etwas unscharfer Begriff. Der Jurist versteht darunter etwas anderes als der Volksmund, der folgende Meinungen dazu hat:.

1. Als Betrug wird meist empfunden, wenn für eine Leistung eine Gegenleistung erbracht wird, die in einem krassen Missverhältnis zur versprochenen Leistung steht. Zum Beispiel, wenn eine Partnervermittlung zusagt, „viele Partner passenden Alters“ in der Datei zu haben, es aber nur zwei Menschen passenden Alters dort gibt.
2. Als Betrug wird auch empfunden, wenn ein Gefühl vorgespiegelt wird, das in Wahrheit nicht tragfähig ist. Zum Beispiel, wenn jemand einer Frau die große Liebe vorspielt, in Wahrheit aber nur schnellen Sex will.
3. Zum Dritten wird als Betrug empfunden, wenn ein Ehepartner Seitensprünge begeht, die nicht ausdrücklich vereinbart oder beständig toleriert wurden – zum Beispiel, wenn die Partnerin mit dem besten Freund des Mannes ins Bett geht.

Betrug ist allerdings auch eine Frage der Empfindung oder des „Seelenkostüms“ der Betroffenen. Kleine Betrügereien stecken viele Partnersuchenden lächelnd weg – etwa den kleinen Trick, sich ein großes Abendessen bezahlen zu lassen, obgleich man am Partner gar nicht interessiert ist. Auch das Vorspielen von Liebe, um sexuelle Vergünstigungen zu erreichen, wird nur dann als Betrug empfunden, wenn man sich „blauäugig“ auf dieses Spiel einlässt, nicht aber, wenn man es augenzwinkernd akzeptiert, weil man die Masche bereits kennt. Schließlich empfinden manche Paare einen Seitensprung nur dann als Betrug, wenn er nachhaltig wirkt.

Heimliche Übereinkunft bei kleinen Flunkereien

Man kann leicht beobachten, dass bei kleinen Betrügereien eine „heimliche Übereinkunft“ besteht – so wie bei dem Mann, der von vornherein damit rechnet, das große Dinner in einem teuren Restaurant bezahlen zu müssen, in dem es noch „Damenkarten“ gibt.

Betrug ist wahrscheinlich, wenn etwas Unwahrscheinliches versprochen wird

Ganz generell fallen nach meiner Erfahrung die Partnersuchenden am häufigsten auf Betrügereien herein, bei denen etwas versprochen wird, was sehr unwahrscheinlich ist: Eine leichtgängige, problemlose Beziehung ohne Konflikte, Traumurlaube mit dem Partner oder ein Wochenende in Luxus sind Anzeichen dafür, dass keine ernsthafte Beziehung gesucht wird. Für Frauen über 40, die kaum positive Eigenschaften haben und für Männer zwischen 25 und 30, die berufslos sind, gibt es kaum Partner – wenn sie dennoch in Hülle und Fülle versprochen werden, ist Vorsicht angebracht. Schließlich wird oft mit der Begierde betrogen: Schöner, kostenloser Sex ist für Männer nicht auf „Knopfdruck“ erhältlich, und wenn er dennoch geboten wird, zahlt man am Ende mehr dafür, als man im Bordell bezahlen würde.

Opfer der Erwartungen

Wer sich als „Opfer“ fühlt. Sollte in jedem Fall bedenken, dass kein Betrug im Sinne des Volksmunds vorliegt, wenn man selber eine bei Weitem höhere Leistung erwartet hat, diese aber niemals versprochen wurde. Lassen Sie mich am Beispiel erläutern, wie sich eine Frau in die Opferrolle hineinzureden versucht – in einer Szene, dies sich tatsächlich sehr ähnlich abgespielt hat:

Sie: „Ich finde das schofelig – du hast mir Hoffnungen gemacht, und nun willst du dich nicht mit mir wiedertreffen.“
Er: „Ich habe dir keine Hoffnungen gemacht, soweit ich mir erinnern kann, und wenn es so wäre, täte es mir leid.“
Sie: „Du hast gesagt, dass ich eine schöne und begehrenswerte Frau bin.“
Er: „Das bist du auch, aber es ist für mich kein Grund, dich noch einmal zu treffen.“
Sie: „Ja, aber warum hast du es dann gesagt?“
Er: „Weil es stimmt.“
Sie: „Und warum willst du die ’schöne und begehrenswerte‘ Frau dann nicht wiedertreffen?“
Er: „Weil du nicht die Frau bist, die ich gern in mein Leben einbringen würde, das ist ein Unterschied.“
Sie (steht auf, pikiert): „Du bist nichts als ein Schuft.“

Ich gebe zu, dies ist nur eine kleine Episode, aber sie zeigt, dass man diesen Dialog auch anders hätte fortsetzen können: Ja, wenn sie schon so wild darauf ist, ein zweites Date zu haben, warum dann nicht vorschlagen: „Du, wir könnten doch noch woanders etwas trinken gehen, und dann sehen wir weiter … „ nun, und dann wäre man vielleicht drei Mal miteinander im Bett gewesen, und nach der dann bitter nötigen Beendigung der Liaison hätte es vermutlich Tränen und Wutausbrüche gegeben – und einen durchaus heftigeren Dialog über Betrug an den Gefühlen.

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