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Frusten, zögern und lamentieren – die Großstadt-Singles

eines tages wird dein prinz kommen …

Am liebsten würden sie ihre Partner auf „romantische Art“ kennenzulernen – doch irgendwie klappt das nicht. Warum es nicht klappt, wissen sie alle selber nicht, und auf die ebenso einfache wie geniale Idee, dass es an ihnen selbst liegen könnte, dass sie ein unerfülltes Singleleben führen, kommen sie auch nicht. Schwierig sei es eben, eine Partnerin oder einen Partner zu finden. Man wohnt in der falschen Gegend, die Leute sind alle arrogant, die Lokale nicht wirklich geeignet, jemanden zu finden, die Veranstaltungen erst recht nicht. Die Ü-30-Party sei zum Beispiel eine reine Fleischbeschau – nö, das kommt alles nicht infrage.

Ach so, ja, flanieren könnte man – im Englischen Garten oder in den Biergarten gehen, ein Bier trinken und schauen, was so im Angebot ist. Aber kennenlernen? Eigentlich geht nichts und dieses Nichts geht nirgendwo und überall.

Ach, die sind ja alle so abwehrend, die Münchner, und die Münchnerinnen, die man tatsächlich in Bars aufgabeln könne, die wollten sowieso nur One Night Stands. Ja, wenn dann der Beruf schon kaum Kontakte zu Frauen erlaubt, was soll der arme IT-Experte dann machen? Single bleiben und sich ab und an mal von einer Barbesucherin nutzen lassen?

Bliebe natürlich Online-Dating, aber das wollen die Damen ebenso wenig wie die Herren. Ja, Romantik sie gefragt, und vor allem Zufälle – das wäre das Gelbe vom Ei. Zufälle, so erfahren wir, sind unheimlich interessant und erregend, aber – offenbar kommen sie fast nie vor. Satt dessen lässt die „Süddeutsche“ eine Online-Redakteurin sagen: Nacktfotos beim ersten Date zu zeigen kommt bei mir auch nicht so gut an“. Das klingt spektakulär und wurde von der „Süddeutschen“ deswegen auch in der Überschrift verwendet – aber welchen Wert hat diese Aussage?

Das Bild, das die „Süddeutsche Zeitung“ da von Münchner Singles zeigte, ist beinahe typisch für die schnöselige Arroganz, mit der die Großstadtpflanze „Single“ heute an die Partnersuche herangeht. Irgendwie muss alles sein wie bei Grimms Märchen, nur dass der Prinz heute keine Kröte mehr ist, sondern plötzlich auf seinem Gaul durch den Englischen Garten galoppieren soll und die Prinzessin ihrer Kröte beim Bier in die Augen guckt.

Die verklärten Romantiksehnsüchte, gepaart mit der arroganten Abwehr von Online-Dating-Möglichkeiten – das ergibt auf Dauer nichts als Frust.

Wer so denkt und lebt, wie zumindest ein großer Teil der befragten Münchner Großstadt-Singles, ist mit recht alleine – und wird es vermutlich auch bleiben. Frusten, zögern, lamentieren, ab und zu mal in den Englischen Garten gehen oder an Plätze, wo man zwar jemanden kennenlernen könnte, aber sowieso niemanden kennenlernt – das ist keine Partnersuche – das ist Murks.

Foto: © 2011 by liebesverlag.de

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