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Muttertag: Lässt Online-Dating die Mütter im Stich?

Neben vielen anderen sogenannten „Nischenbörsen“ gelten Dating-Portale für alleinerziehende Mütter als besonders wichtig, weil (so sagt es jedenfalls die Werbung) Frauen ihre Kinder hier nicht verstecken müssen.

Weil heute Muttertag ist, will ich gerne die Frage aufwerfen: Warum, um Himmels willen, muss man sich gegenüber der Öffentlichkeit als „Mutter“ (oder auch als „Vater“) definieren? Wer plant, mit einem Menschen durch ein ganzes, langes Leben zu gehen, der ist klug beraten, die Persönlichkeit des Anderen in den Brennpunkt zu stellen: Die Frage ist also nicht, ob jemand Mutter ist oder nicht, sondern ob die in Aussicht genommene Partnerin für fähig gehalten wird, das Leben gemeinsam zu schultern. Die Aussichten des neuen Paares sind entscheidend, nicht die bereits bestehende Mutterschaft.

Insofern ist es im Grunde absurd, die Attribute „Mutter“ und „Familie“ in den Vordergrund zu rücken und dabei zu vergessen, dass eine erwachsene Frau zunächst einmal eine Frau ist, und ein Liebespaar zunächst einmal ein Liebespaar.

Ganz gewöhnliches Online-Dating lässt die Mütter weder im Stich, noch weißt es ihnen eine besondere Rolle zu. Wer sich hingegen sogleich das Etikett „Mutter“ aufklebt, hat keine Chance mehr sich als Frau, Partnerin und Geliebte zu definieren. – und schon gar nicht mehr über Beruf, Fertigkeiten, Fähigkeiten und partnerschaftliche Stärken.

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