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Die Lebenswirklichkeit der Menschen

Der Spruch von der Lebenswirklichkeit der Menschen stammt – wie könnte es anders sein – von einem Politiker. Gesagt hat es Philipp Rösler, der Bundesgesundheitsminister – und obgleich ich dies für eine der üblichen Hohlphrasen der Politik halte, ist der Satz des Nachdenkens wert.

1. Ist die „große“ Politik da, wo wir Menschen sie haben wollen? Nein, sie hat sich verselbstständigt. Ohne eine einzelne Partei angreifen zu wollen: Man hört nicht mehr auf das Volk.
2. Ist die Wirtschaft da, wo die Lebenswirklichkeit der Menschen ist? Nein – die RWE hat es ja gerade deutlich gesagt: Sie muss ihre Aktionäre schützen, nicht das Volk.
3. Sind die Online-Dating-Firmen da, wo wir sie benötigen? Da gibt es zumindest Zweifel. Wirbt man nicht und hin und wieder am Volk vorbei? Ist es richtig, teure und nichtssagende Fernsehwerbung zu machen, aber die Bedürfnisse der Partnersuchenden oftmals nicht ernst zu nehmen?
4. Damit Sie nicht denken, ich würde jetzt „Die da oben, wir da unten“ spielen: Mitmenschen, bitte: Leben wir eigentlich selbst inmitten einer wünschenswerten Lebenswirklichkeit? Sind unsere Wünsche und Vorstellungen an die Zukunft und die Partnerschaft eigentlich wirklich realistisch?

Die „Lebenswirklichkeit“ besteht darin, dass wir alleine schwach sind, auch wenn wir uns als stark sehen – also benötigen wir auch in Zeiten, in denen es keine Katastrophen gibt, die anderen – Menschen, die wir lieben und die uns lieben.

Ich habe schon oft geschrieben, dass die Ehe auch ein Wirtschaftsverbund ist, und nicht nur die Stätte des sanktionierten Geschlechtsverkehrs. Ebenso ist der Kitt der Ehe das soziale Zusammenwirken und nicht etwa nur die individuelle Ergänzung für den Lustgewinn. Wer den schönsten, wohlhabendsten und verantwortungsvollsten Menschen dieser Erde sucht, sollte deshalb ein paar Gänge zurückschalten.

Die Lebenswirklichkeit ist nicht, immer schön zu sein und diese Schönheit Dritten zu demonstrieren (schau mal, was ich für eine Klassefrau habe), sie ist nicht, wohlhabend zu sein und dies unter allen Umständen zu zeigen („schaut mal, was ich mir alle leisten kann“), ja, die Lebenswirklichkeit ist nicht einmal, immer verantwortlich und sozial korrekt zu handeln („ich bin der aufrechteste Mann, den Sie sich vorstellen können“).

Nein, wir Menschen haben unsere Macken, Kratzer und Facetten – und das Leben ist zwar bisweilen ein Spiel, aber deswegen noch lange nicht immer ein Lustspiel.

Also: Das Wichtigste ist, die eigene Lebenswirklichkeit wahrzunehmen, und nach ihr zu handeln. Dann klappt es auch mit der Partnersuche.

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