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Diese Woche in Dating: Das Mini-Ego als Vorführmodell

Diese Woche in Dating wurde überschattet von den Ereignissen in Japan, die wohl keinen Menschen kühl lassen – außer der Atomlobby, die gleich mal wieder nassforsch erklärte, sie erwäge „rechtliche Schritte“ gegen die Entscheidung der Bundeskanzlerin, vorläufig ein paar AKWs stillzulegen. Fragt sich: Wer vertritt eigentlich noch die Interessen des Volkes?

Dabei fragt sich allerdings auch, ob wir eigentlich wissen, was für uns gut ist – und warum wir uns so weit erniedrigen, andere darüber entscheiden zu lassen, welcher Partner zu uns passt. Ich veröffentliche die Jubelschreie derer nicht, die mit „über 100 Matchingpunkten“ ein „Idealpaar“ geworden sind – jedes junge, glückliche Paar könnte Ähnliches von sich schreiben. Wenn wir all dies veröffentlichen würden, dann müssten wir auch den damit verbundenen Lebenskitsch („Traummann“) mit veröffentlichen. Der Alltag spricht eine andere Sprache – viel nüchterner und pragmatischer.

Das war auch der Grund, warum ich vor Kurzem das Interview mit PARSHIP gelobt habe, bei dem es um den Partnerübereinstimmungstest ging – ich musste meinen kritischen Sachverstand dabei nicht an der Garderobe abgeben, obgleich ich auch dabei eine Kröte schlucken musste – aber das ist eben das Schicksal all jener, die um „lang anhaltend gültige Kompromisse“ geht und nicht um das willkürliche Zurechtbiegen der Wahrheit.

Das Mini-Ego im Kampf um den Partner einsetzen?

Im Kampf „Persönlichkeit gegen Bevormundung“ werden von den Partnersuchende allerdings oft die völlig falschen Waffen eingesetzt. Statt sich mit persönlicher Integrität, Ausstrahlung und Selbstbewusstsein zu wappnen, versuchen immer mehr Menschen, ihre vergoldeten Mini-Egos zu zeigen, die unter dem Gold nichts als Pappmaschee als Füllung haben. „Narzissten“, sagen die Psychologen dazu: Menschen, die ihre eigene Wertigkeit bei Weitem überschätzen. Diese Art der Selbstüberschätzung ist zu einer wahren Seuche geworden, die allen schadet, die davon befallen werden. Ich vermute einmal, dass man aus Angst, in der Masse unterzugehen, ein Ego aufbaut, das auch nicht dem geringsten Belastungstest standhält. Ich beschäftige mich damit in einem Artikel „zum Donnerstag“, der tag, an dem ich versuche, herausfinden, was wir vielleicht noch tun könnten, um erfolglosen Partnersuchenden auf die Sprünge zu helfen. Wenn Sie interessiert, wie Sie Ihre eigenen Chancen um ein Vielfaches verbessern können, dann lesen Sie den Artikel über den Teddybären auf der Schulter und über die „Selbsterfüllenden positiven Prophezeiungen“. Ebenfalls interessant: Welche Rolle spielt denn eigentlich der Beruf des Partners? Auch hier kann man sich natürlich an Fernsehserien-Illusionen und an der Realität orientieren. Um es gleich vorwegzunehmen: Bei einer Umfrage siegten die Illusionen. Übrigens: „Cool sein“ ist ebenfalls eien dieser Unsitten, auf die Sie lieber verzichten sollten.

Liebe und Affären

An der Affärenfront wird weiterhin heftig um Marktanteile gekämpft – und ob dies im Interesse des Volkes ist, mag auch bezweifelt werden. Rechtfertigungen gibt es ja jede Menge, aber ob es wirklich klug ist, der Mode zu folgen und Affären mit verheirateten Frauen und Männern zu suchen? Es ist offenbar eine neue Masche – und eigentlich ist es eine verdammt selbstsüchtige Masche.

Beruhigend war dann doch noch, dass Menschen ihr Liebe gerne mit einem Schloss sichern – nein, nicht mit dem Schloss eines Keuschheitsgürtels, sondern in aller Öffentlichkeit – wie, das können Sie in der Liebepur nachlesen – mit einem authentischen Bild.

Glitter, Glamour, Wissenschaft

Die Humor-, Glitter- und die Wissenschaftsfraktion ließen sich diesmal kaum trennen: Von der Behauptung, „früher“ hätte man seinen Partner „auf Beerdigungen und sonstigen wichtigen Familienfeiern“ kennengelernt über die „wissenschaftliche“ Bestätigung, dass Männer Sex von der ersten gemeinsamen Wohnung erwarten und Frauen mehr Liebe bis zur Betrachtung einer Psychologin, ob man Heiratsanträge öffentlich aussprechen sollte, reicht der Mix aus Wissenschaft und Boulevard, und natürlich fehlt auch nicht die Ankündigung einer neuen Fummelshow.

Welche Artikel brauchte man gar nicht, aber wir brachten es trotzdem? Oh, wir machen in Deutschland Sex ohne Alkohol, aber dabei keine Babys – meinen die Engländer – und ein katholischer Würdenträger meint, die Jugend solle so etwas gar nicht erst versuchen – jedenfalls nicht vor der Ehe.

In eigener Sache – reden Sie doch einfach mit mir

Was mir da bleibt? Zu hoffen, dass ich Ihnen in der nächsten Woche interessantere Themen servieren kann. Apropos interessante Themen: Immer wieder fragen sich Menschen, warum ich über einzelne Unternehmen so viel schreibe (und dazu noch Gutes) und über andere fast gar nichts: Das liegt daran, ob man mit mir spricht, wie man mit mir spricht und ob man dabei versucht, offen und ehrlich zu sein – und es ist nicht davon abhängig, ob ich jemandem dort „nahe stehe“. Ich mag Ihnen dazu gerne ein Beispiel nennen: Ich stehe „Causal Dating“ skeptisch gegenüber – aber der Marktführer macht eine wundervolle PR, ohne Übertreibungen und Selbstbeweihräucherung und auch ohne in die Niederungen des Promi- und Glamourrummels zu verfallen – und das reicht schon, um mein Interesse zu wecken. Casual Dating versuche ich aus der Liebepur weitgehend fernzuhalten, aber beim kürzlich neu gestalteten Schwesterblatt ist es das Hauptthema.

Wer es noch nicht wusste: meine Schriftsteller-Seite erstrahlt in neuem Glanz – und wird ab sofort frei von politischen Themen.

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