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Die Woche in Dating: Downdating, Valentinstag, Frauen und Geschnatter

Diese Woche in Dating begann mit Downdating. In den USA ist es vor allem in den großen Städten, speziell in New York inzwischen in Mode gekommen, oder besser: Zur Notwendigkeit für Frauen geworden. Ich habe dazu in „RADIO EINS“ (rbb, berlin, ARD) ein paar Worte sagen dürfen, den Rest finden Sie im Link. Eine GQ-Kolumnistin verriss gerade Downdating nach dem Motto „Arroganz ist stärker als Vernunft“. Soll ich schon wieder schreiben, dass die hochnäsigen Anspruchsdamen überhaupt keine Chancen mehr haben, weil sie inzwischen jeder Mann meidet? Nein, genug ist genug. Der Hang zum Größenwahn ist der sicherste Weg, die Lebensziele zu verfehlen.

Besonders beliebt schien der Artikel zu sein: „Soll man erotische Wünsche beim Date zeigen“? Da gibt es zwei Fraktionen: Die einen sagen: „Ja, was denn eigentlich sonst?“ und die anderen: „Um Himmels willen, niemals.“ Wieder liegt die Wahrheit einmal in der Mitte und zum Anderen im Wortverständnis: Wer glaubt, dass Erotik „pfui Teufel“ ist, der darf im Prinzip auch nicht flirten – denn das ist Erotik pur. Mehr und andere erotische Wünsche von Frauen und Männer werden in der Liebeszeitung abgewogen.

Vermeidungsregeln (Dont´s) waren für meine Begriffe noch nie nützlich, aber sie werden, wie es scheint, sogar häufiger gelesen als sinnreiche Verhaltensregeln. Dahinter scheint die abwegige Meinung zu stehen, man „hätte nur etwas besser machen müssen“, dann hätte es geklappt. Tacheles geredet: Damit ist kein Blumenpott zu gewinnen. Immerhin versuche ich es ab und an mal mit sinnreichem Rat: Wann bleibt man eigentlich zusammen? Für die Leserinnen und Leser, die es lockerer lieben, kann der Artikel „Wie finde ich den richtigen Mann“ Aufschluss geben.

Frauen dürfen eigentlich nicht mehr alles dürfen – das ist keine Macho-These, sondern eine neue populistisch-feministische Theorie. Jedenfalls dürfen sie … ach, lesen Sie doch das Buch, wenn Sie es unbedingt wissen wollen.

Allerdings interessieren sich Frauen mächtig dafür, welche Partei ihr Wunschpartner wählt – angeblich vor allem Akademikerinnen. Wenn man die Sache unter Scheuklappenblickwinkeln betrachtet, stimmt das auch. In Wahrheit aber benutzt man einen Statistiktrick, nämlich einzelne Kriterien der Partnerwahl zu isolieren. Mal nackt statt im Abendkleid: Wenn es keine anderen Kriterien gäbe, würde die Wahl der Akademikerinnen wesentlich von der politischen Einstellung der Männer beeinflusst. Da es aber andere, wichtigere Kriterien gibt, kann man die politische Einstellung fast vergessen.

Auch eine Frage der Einstellung: Wie verhalte ich mich eigentlich nach Trennungen? Darüber diskutierte die Liebeszeitung, die meinte: „Ja zur Liebe auf Zeit„.

Elite Partner wird wegen der Werbung mit Spott aus der Presse überzogen – und man reagierte. Einmal im hauseigenen Blog und dann aber auch noch in einem Interview. „Wir beobachten die Social-Media-Kanäle genau, finden es aber überflüssig, uns in jede Diskussion einzumischen.“ Dies Interview habe ich noch einmal genauer unter die Lupe genommen – doch davon später.

Sich mit Sinn und Ursprung des Valentinstages zu beschäftigen, führt letztendlich ins Mittelalter: Dort war er ein Tag der Hoffnung auf den Sommer und die Liebe – und St. Valentin wurde mal ganz „heidnisch“ auf den Thron Amors gehoben. „St. Valentin, du thronst dort oben, die Vögel singen zu deinen Ehren“ heißt es – und mir ist wirklich lieber, die Vögel singen zu hören als die Engel.

Die Schnatterpresse reagierte übrigen sofort auf eine Pressemitteilung des „sozialen Netzwerks“ BADOO, das mit Zahlen wucherte und sich ein neues Etikett aufpappte: „Social-Dating-Netzwerk“. Ob man da eine Marktlücke gefunden hat? Jedenfalls ist den Leuten dort kein Vergleich mit Wettbewerbern zu gewagt.

Mit Engelszungen ist auch eine Pressemitteilung über eine Partneragentur geschrieben – die blumige Sprache scheint immer noch ein wesentlicher Bestandteil der „echten“ Partnervermittlungen zu sein.

Dabei interessierte meine Leserinnen und Leser der „Wert der Ehe“ kaum – nun, das war auch nur ein Hinweis auf eine FAZ-Satire.

In die Humor-Fraktion fiel für mich auch ein Artikel der WELT, der eigentlich ganz gut gemeint war – aber Wundertüten über Online-Dating sind immer ein merkwürdiger Lesestoff.

Höchst eigenartig berührt war ich diese Woche auch wieder von Deutschlands größter Singlebörse, FRIENDSCOUT24. Ich bat dort höflich (das bin ich im persönlichen Umgang immer) um eine Stellungnahme zu Sicherheitsmaßnahmen – keine Antwort.

Das war es für diese Woche, die für mich sehr, sehr turbulent war. Ach, und dann war da noch etwas: Alle, die einmal behauptet hatten, in wirtschaftlich schlechten Zeiten würden die Menschen verstärkt Partner suchen, weil sie sich einkuscheln wollten, müssen sich eine neue Begründung ausdenken: Seit dem wirtschaftlichen Aufschwung boomt der Markt und sonnt sich im Glanz der Selbstzufriedenheit.

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