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Netzwerk und Partnersuche für die Eliten oder Spielerei?

Soziale Netzwerke gibt zwar schon genug, und sie spielen gegenwärtig „Schneewittchen und die neunundvierzig Zwerge“, wobei FACEBOOK zweifellos das Schneewittchen ist. Was ich von FACEBOOK halte, ist bekannt: das gleiche wie Deutschlands Verbraucherschützer.

Beim Rest ist das so eine Sache: Man weiß eigentlich nie genau, was man eigentlich ist oder sein will. Manche dieser Netzwerke waren und sind eigentlich immer Flirtkommunen gewesen, andere waren Geburtsstädten von Pseudoprominenten (siehe Tila Tequila) und einige behaupten, Dating-Seiten zu sein.

Gerade die letzte Gruppe wird immer stärker. Sie war im Ursprung einmal eine Domäne der Jugend und zeichnete sich dadurch aus, dass man auch in der PR ständig zwischen „Sozialem Netzwerk“ und „Single-Börse“ schwankte. Doch nun kommt eine andere Tendenz auf: Da im „Mainstream“ alles verstopft ist, werden neue Märkte erschlossen – einer davon ist merkwürdigerweise der Markt der angeblichen Eliten.

Ein gewisser Dr. Eike Post aus Barcelona (Spanien) hat ein neues soziales Netzwerk in Beta-Version im Netz, eine Art Kombination von Single-Börse, sozialem Netzwerk und Online-Partneragentur mit dem Namen „IntelligentElite„. Um den Eindruck eines Partneragentur zu erwecken, schenkt man dem Benutzer nicht nur einen, sondern gleich drei Partnerübereinstimmungstests: Außer dem üblichen und sattsam bekannten, etwas abgewandelten Myers-Briggs-Test werden auch ein Intelligenztest und ein Test auf emotionale Intelligenz angeboten.

Man versucht dabei, ein bisschen mit dem Anspruch der Eliten herumzuspielen: „Im Grunde kannst du hier nur Mitglied werden, wenn du einen hohen IQ hast“. Gnädigerweise lässt man aber auch Menschen zu, die den Test nicht ganz ernst genommen haben, und deren IQ deshalb unter der erforderten Punktzahl bleibt – „wir werden Sie später noch einmal testen“ heißt es dann. In Wahrheit geht es natürlich, wie in allen sozialen Netzwerken, nur darum, möglichst viele Mitglieder zu gewinnen.

Die Ansprüche, die man an angeblich an die Benutzer stellt, und das Elite-Bewusstsein, das man angeblich haben muss, um dem Netzwerk beizutreten, steht allerdings in krassem Gegensatz zur Aufmachung und Performance: Da war Schmalhans Küchenmeister, und man fühlt sich eher wie in der Currywurstbude als wie im Nobelrestaurant.

Besonders entnervend und „voll daneben“ ist das teenagerhafte Hot-Or-Not-Spiel, das man versucht: „Welches der Bilder würdest du wählen?“ Da sind die Frauen öfter mal Miezen, Männer oder Comic-Figuren, und der Rest ist eher unscharf als aussagefähig.

Das alles und der lahme Server sehen nicht gerade danach aus, als habe man schon seinen Weg gefunden, sondern eher danach, als wolle man sich vorschnell an eine Tendenz ankoppeln. Wer die kombinierte Seite aus elitärem Sozialnetzwerk, Flirtbörse und Online-Datingagentur tatsächlich sinnvoll benutzen will, wird übrigens zu Kasse gebeten: mit einer Premium-Mitgliedschaft.

Ob es tatsächlich ein Netzwerk für die Eliten werden wird? Gegenwärtig sieht alles noch ein bisschen nach Spielerei aus.

Bewertung: Mywot.

Interview mit dem Gründer bei Online Personal Watch.

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