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Bruchteile von Sekunden reichen, der Liebe zu verfallen – oder?

Der Liebe zu verfallen, dauert nur ein Fünftel einer Sekunde – das ist die pressewirksame Botschaft, die Lieschen Müller lesen will, und vielleicht will sie auch noch wissen, dass sie ja gar nichts daran ändern kann, der Liebe bedingungslos zu verfalle: Ein Mix von Gehirn-Botenstoffen beeinflusst dann nämlich zwölf Gehirnregionen. Wieder einmal ein Grund zu sagen „Aber ich konnte doch gar nichts dafür, es ist einfach so passiert“.

Sollte Lieschen Müller dies denken, dann ist sie auf die Überschriften zahlreicher Zeitungen hereingefallen, die ihren Leserinnen und Lesern verkaufen wollten, dass „Liebe auf den ersten Blick“ tatsächlich möglich ist und dass man sich eben in „einer Fünftelsekunde“ verlieben könne.

Geforscht hatte Professor Stephanie Ortigue mit einem Team mehrerer Forscher, unter anderem Francesco Bianchi-Demicheli (Genf) James Lewis, Nisa Patel und Chris Frum. Sie untersuchten mithilfe der funktionellen Magnetresonanztomografie menschliche Gehirne, um festzustellen, welche Regionen des Gehirns bei der Liebe aktiviert werden. Die benutzte Methode (fMRI) dient dazu, um Funktionen im Inneren des Gehirns mit hoher räumlicher Auflösung darstellen können.

Die Forschungen sind keinesfalls so sensationell, wie sie erscheinen, und auch bei Weitem nicht so spektakulär. Das Neue daran ist allerdings, dass mithilfe der medizinischen Forschung Wege gefunden werden sollen, die „plötzliche Verliebtheit“ ebenso zu erläutern wie das aus Liebe „gebrochene Herz“. Die Ergebnisse der Forschungen sollen insbesondere dazu dienen, unglücklich verliebten Menschen medizinische Hilfe geben zu können.

Neu ist auch keinesfalls, dass es verschiedene Arten der Liebe gibt, die sich unterschiedlich auf das Gehirn auswirken. Hier liegt der Irrtum verschiedener Autorinnen und Autoren im Bereich des Sprachverständnisses: „Liebe“ ist ein Wort, das im Deutschen und Englischen recht „unordentlich“ gebraucht wird – von der Freundesliebe über die Mutterliebe bis hin zum Hormoncocktail, der plötzlich unsere Wahrnehmung trübt: Verliebtheit.

Nein, es bleibt alles, wie es ist: Lieschen Müller wird sich nicht dauerhaft auf die Verneblung ihres Hirns herausreden, sondern muss lernen, Verantwortung zu übernehmen, und trotz aller Vorsicht wird es ungewollte Schwängerungen, Tränen, Weltschmerz und gebrochene Herzen geben. Möglich, dass uns die Mediziner in Zukunft weiterhelfen können, wenn wir unter der Liebe leiden. Aber das ist auch alles.

Informationen: Syracuse University, Psychology Today, Via: Friendscout24-Blog

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