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Nach Trennungen: neunzehn verlorene Monate?

Psychotherapeuten behaupten, dass ihre Künste „salopp gesagt“ fünf Monate bis fünf Jahre Dauern und ergänzen: „Die Dauer einer Psychotherapie hängt von so vielen Faktoren ab, dass jede genaue Antwort irreführend ist.“ Übrigens neigen gerade Psychotherapeuten hier zu einer eigenartigen, negativen Rhetorik, und ich zitiere mal (Achtung: pdf-Datei)

Kurzzeittherapien mit einer geschätzten Therapiedauer von unter einem Jahr machen lediglich 28 Prozent der erfassten Therapien aus, bei denen eine entsprechende Angabe gemacht wurde. Nahezu die Hälfte aller Therapien wird nach Einschätzung der Therapeuten mehr als zwei Jahre dauern.

Die gleichen Tatsachen könnte man auch so lesen:

Fast 30 Prozent der psychischen Leiden kann bereits nach sechs Monaten bis zu einem Jahr gelindert oder geheilt werden, während in mehr als 50 Prozent der Fälle eine Behandlungsdauer von 24 Monaten oder weniger als ausreichend erscheint.

Nehmen wir nun an, dass Trennungen weniger belastend sind als Leiden, die der Psychotherapeut in seiner täglichen Praxis sieht, so verwundert diese Aussage umso mehr:

Mit durchschnittlich 17 Monaten brauchen Männer weniger Zeit als Frauen, um über den Ex-Partner hinwegzukommen. Frauen sind im Schnitt erst nach 20 Monaten bereit für eine neue Liebe.

Da frage ich mich nun allerdings „Warum brauchen wir solange?“ Oder auch anders gefragt: „Brauchen wir wirklich so lange?“ und schließlich: „Lässt sich diese Zeit nicht irgendwie verkürzen?“

Ich kann die Antworten auf die Fragen natürlich nicht umfassen geben – jeder wird seine eigene Antwort finden müssen. Nur zumeist ist ein Teil der „Trauerzeit“ nach willkürlichen Trennungen überflüssig.

Ich begründe Ihnen das ganz einfach pragmatisch: Meisten braucht nur ein Teil (die/der Verlassene) „lange“, während die Person, die bereits an neuen Ufern gelandet ist, so gut, wie gar keine Tauerzeit braucht. Es ist also gar nicht so sehr die Trennung, die uns schmerzt, sondern die Trauer um das eigen Versagen in der Beziehung.

Sollten wir sie wirklich 17, 19 oder gar 20 Monate ertragen? Ich sage: auf gar keinen Fall. Mindesten ein Teil der neunzehn Monate sind verlorene Monate, in denen wir um uns selbst weinen, statt mutig zurück in den Pool zu gehen, in dem die Goldfische ja immer wieder schwimmen. Die „arme Seele“ heilt alleine schlecht – in den Armen einer neuen Liebe heilt sie weitaus besser, vorausgesetzt, man nimmt die nächsten Monate nicht als Suche nach einer neuen „festen Beziehung“ – eine lockere tut es auch, und wenn es sein muss, dann hängt man eben mehrere aneinander.

Kurioserweise ärgern sich die Partnerinnen und Partner, die uns verlassen, über kaum etwas mehr, als wenn wir sofort wieder neue Partnerinnen und Partner haben: Ein Kollege, den die Ehefrau nach langer Ehe (und unter Zurücklassung der Kinder) mit ihrem Lover verließ, ärgerte sich schwarz, als sie ihren Ex bereits nach einem Monat mit einer wesentlich attraktiveren Frau im Bett fand. Es könnte immerhin sein, dass diese Art der „aktiven Krisenbewältigung“ besser Effekte hat als das monatelange herumfrusten.

Nun, haben Sie eine Meinung dazu?

Titelbild © 2010 by liebesverlag.de

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