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Singlebörsen: Tester, Mitläufer und Kundenverwirrer

Ich schrieb vor einigen Tagen schon davon: Man braucht Kriterien, um Singlebösen zu testen – und leider sind die meisten dieser Eigenschaften eher „weich“, also meinungsabhängig und damit unzuverlässig. Die „härteren“, also berechenbaren Fakten sind nicht nur schwer zu ermitteln, sondern erfordern vor allem viel Geduld – eine Eigenschaft, mit der Tester oft nicht gesegnet sind.

Auf was kann man sich bei Singlebörsen-Tests berufen?

Einer der „harten“ Fakten ist der Preis, und zum Preis gehören auch die Abonnementsbedingungen. Reine Preisinformationen sind in der Branche nötig, weil die meisten Singlebörsen und Online-Partnervermittler ihre Preise gerne verschleiern. Insofern leistet jeder „Tester“ einen guten Dienst, der sich die Mühe macht, auf der dritten oder vierten Seite der Anbieter die Preisliste zu finden. Das ist die gute Seite. Die schlechte Seite: Tester versuchen manchmal, Preis-Leistungsverhältnisse zu ermitteln. Das ist fragwürdig, weil die meisten Tester keine Kriterien für Leistung haben.

Damit wäre der Knackpunkt bereits gefunden: Den Preis zu ermitteln ist relativ leicht, die Leistung zu ermitteln ist ein schwieriges Puzzlespiel, das kaum ein Tester beherrscht – und Fakten sind hier auch fast nicht zu bekommen.

Wenn es sich ein Tester einfach machen will, beurteilt er also die Kosten, die Aufmachung und Bedienbarkeit der Webseite, die AGB, die Datensicherheit, der Schutz gegen Spammer und den Spaß- oder Flirtfaktor. Bereits deutlich seltener werden die Zielgruppe, die Altersstruktur, die räumliche Verteilung und die Anzahl der Mitglieder untersucht. Ganz verwegene Tester behaupten auch, die Chancen für Frauen und Männer beurteilen zu können – wer diesen Zahlen glauben will, muss besonders gut hinter die Kulissen der Tester schauen. Kein mir bekannter Tester wagte es bisher, die Qualität der Partnerübereinstimmungstests zu beurteilen – sie sind sozusagen die „heilige Kuh“ der Branche.

Aus der Aufstellung sehen Sie bereits: Mit den Testkriterien kommt man nicht weit. Der Interessent an der Partnersuche will wissen, mit welcher Wahrscheinlichkeit er in der betreffenden Singlebörse oder Online-Partnervermittlung seinen Partner finden kann – und sonst fast gar nichts.

Kann er dies? Ja und nein. Die Problemfelder sind schnell ausgemacht: Wie die Chancen sind, ergibt sich aus persönlichen Faktoren, Anzahl und Struktur der Kunden einer Singlebörse oder Online-Partneragentur und der Qualität der Suchfunktionen (bei Singlebörsen) sowie der Güte des Partnertests (bei Online-Partnervermittlungen). Da bei fast allen Anbietern mittlerweile ein ausgewogenes Verhältnis zwischen den Geschlechtern besteht, kann man dieses Kriterium inzwischen fast vernachlässigen – allerdings ist dieses Verhältnis zumeist „gemittelt“ und nicht auf Altersgruppen bezogen. Tester, die versäumen, diese Daten zu ermitteln, handeln also blauäugig.

Die Persönlichkeit des Kunden bleibt oft unberücksichtigt

Am problematischsten ist die Frage, ob die eigenen Wünsche und Vorstellungen hinsichtlich der Partner wirklich zu dem Unternehmen passen, dem man sich anvertraut – übrigens eine Frage, die sehr selten gestellt wird, weil sie höchst unbequem ist. Mit anderen Worten: Suche ich beispielsweise nach bestimmten Persönlichkeitseigenschaften, und will ich wissen, ob sich die Singlebörse dafür eignet, dann bieten mir die Tester (und im Übrigen auch die Dating-Anbieter) wenig Hilfe. Besonders problematisch sind in dieser Hinsicht leider ausgerechnet die Online-Partnervermittler: Für sie gilt das ermittelte Persönlichkeitsprofil des Kunden mehr als dessen Eigenbeurteilung. Egal, wohin man sich bewegt: Aufgrund der Angaben der Singlebörsen-Tester ist es selten möglich, wirklich zu beurteilen, ob der Dating-Anbieter genügend Kriterien für die Darstellung der Persönlichkeit und die Wünsche an den Partner zur Verfügung stellt.

Harte Kriterien und Mondzahlen

Beinahe das einzige harte Kriterium für den Erfolg: die wahre Anzahl der Mitglieder und das wahre Verhältnis zwischen Männern und Frauen in der gewünschten Altersgruppe. Was überall fehlt: Die Verteilung der Mitglieder auf Großstädte und den Rest der Republik, denn nach Insider-Angaben konzentrieren sich die Mitglieder fast aller Unternehmen auf Großstädte und Ballungsgebiete.

Ich habe das Wort „wahre“ im Zusammenhang mit „Anzahl der Mitglieder“ bewusst gewählt: Nichts ist so problematisch, wie die Mondzahlen der Anbieter auf die tatsächlichen, zahlenden Mitglieder herunterzurechnen. Selbst dann, wenn es mathematisch möglich ist, diese Zahlen zu ermitteln, verzichten die Tester darauf. Sie fürchten, dass die „ehrlichen“ Daten, die ermittelbar wären, dann mit den Mondzahlen der Unternehmen verglichen werden könnten, bei denen dies technisch nicht möglich ist. Doch davon – wie überhaupt mehr über Tests und Tester – schreibe ich Ihnen ein andermal.

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