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Männergehirne und Forschung: Nichts als Testosteron?

Die umstrittene US-amerikanische Forscherin Louann Brizendine, über die in der Liebepur schon mehrfach berichtet wurde, kam dieser Tage noch einmal in der WELT zu Wort. Das Interview ist durchaus lesenswerte, weil es einen Einblick in die Arbeitsweise und Motivation von Frau Brizendine gibt, zum Beispiel die Frage nach praktischen Erfahrungen mit „Männergehirnen“:

Ich habe in erster Linie 1400 Forschungsarbeiten von Neurowissenschaftlern aus aller Welt ausgewertet. Ich zitiere diese wissenschaftlichen Arbeiten in meinem Buch über das männliche Gehirn.


Das umstrittene Buch

Nun, wir wissen inzwischen zur Genüge, dass Frau Brizendine darüber ein Buch geschrieben hat – doch was ergibt sich nun daraus? Das Wort „Testosteron“ erscheint im Interview häufig – doch wenn es um die genauen Auswirkungen geht, zeigt sich Frau Brizendine merkwürdig bedeckt: „Es gibt mehrere Studien, die bei Männern und Frauen den Testosteronspiegel in Bezug zur beruflichen Position gesetzt haben. Tatsächlich ergab sich dabei ein schwacher Zusammenhang.“

Mag sein, dass Frau Brizendine wirklich sehr genau weiß, wie Testosteron wirkt – das heißt aber noch lange nicht, dass sie damit zur Expertin für männliches Verhalten wird. Ja, genau genommen hat sie nicht einmal männliche Denkprozesse untersucht, die ja wohl aus etwas mehr bestehen dürften als aus den Auswirkungen eines Hormons auf das Gehirn. Bereits ihr erstes Buch „Das weibliche Gehirn“, das einem ähnlich einseitigen Wissenschaftsbild folgte, war hochgradig umstritten, und das neue Buch „Das männliche Gehhirn“ folgt offenbar dem gleichen Schnittmuster.

Das Zeitalter der „schrecklichen Vereinfacher“ bringt Ikonen hervor – Frau Brizendine scheint eine von ihnen zu sein.

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