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Beziehungshellseher Partnerbörsen?

Manche Partnerbörsen behaupten, sie könnten „the perfect match“ finden – die ideale Beziehung. Haben Sie Lust, es zu überprüfen?

Nehmen wir zunächst mal an, dass alle Heteros wären und dass der Mensch, der in Frage kommt, innerhalb einer von fünf Altersspannen liegen sollte. (Also beispielsweise zwischen 30 und 40) und einer ähnlichen sozialen Gruppe entstammen sollte (beispielsweise berufstätige Angestellte) und dass er ferner einen ähnlichen Lebensentwurf oder bereits einen ähnlichen Lebensplan hat – dann haben wird drei Kriterien. Nun kommen noch grundsätzliche Lebenseinstellungen (konservativ, liberal, sozial, religiös, humanistisch) und emotionale Grundausrichtungen hinzu (beispielsweise gutmütig, optimistisch) dazu sowie andere geistige und emotionale Eigenschaften, die man gerne am anderen hätte, (oder eben auf gar keinen Fall hätte) und das Einkommen, das tatsächlich erzielt oder erwartet wird. Ob als Partnerin eine Tennis spielende, blauäugige Blondine unter 60 Kilo erwartet wird, ist dabei noch gar nicht berücksichtigt.
Nehmen wir an, es gäbe sieben Kriterien mit jeweils fünf Gruppen und etwas 25 regionale Wunschvorstellungen und nehmen wir ebenfalls an, sie wären alle gleich verteilt*, dann müssten Sie aus 1.953.125 Partnern wählen können, um den einen zu finden, den sie wirklich wollen. Selbst, wenn man die Kriterien nicht ganz so eng fasst und sich nur fünf Hauptgruppen herauspickt, dann wären es immer noch 78.125 Partner, die man durchflöhen müsste, um den einen zu finden.

Die Behauptung der Partnerdienste „passende“ Partner in Ihrer Region finden zu können, steht also auf schwachen Füßen. Selbst, wenn wir annehmen, dass sich in bestimmten Gruppen erheblich mehr potenzielle Partner befinden, und sogar dann, wenn wir die überregionale Suche als Kriterium mit einbauen, ergeben sich dennoch bei weitem nicht so viel „Übereinstimmungen“, wie die Partnerdienste behaupten. Reduzieren Sie nämlich Ihre Kriterien auf fünf und die Regionen ebenfalls auf fünf, dann kommen Sie immerhin noch auf 15.625 (weibliche oder männliche) Mitglieder, die ein Dienst haben müsste, um einen passenden Partner für Sie zu haben: mehr als 30.00 insgesamt.

Bedenkt man nun, dass manche Partnerdienste ernstlich behaupten, psychologische Kriterien in die Partnerwahl einfließen zu lassen, also den „Gleichklang emotionaler Möglichkeiten und sozialer Vorstellungen“, dann wäre die Anzahl der potenziellen Partner noch bei weitem geringer. Tatsächlich gilt: Nur bei Diensten, bei denen eine sehr große Anzahl von Partnern zur Verfügung steht, kann überhaupt ernsthaft nach Kriterien gesucht werden – ansonsten muss man nehmen, was hereinkommt – oder die Damen und Herren liegen lassen.

* in Städten ist das Ergebnis bei weiten günstiger als auf dem flachen Land

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