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Beziehungshellseher: sozialer Hintergrund – Bildungshintergrund?

Zwar haben wir eine klassenlose Gesellschaft, aber nicht bei den Partnerdiensten. Dort werden nämlich sofort Klassen abgefragt: Bildungsschichten nämlich. Hauptschule ohne Abschluss, Hauptschule mit Abschluss, mittlere Reife, Abitur (Matura) und Studium.

Man geht dabei davon aus (was anderes können die angeblich „psychologischen“ Partnerhellseher ohnehin nicht), dass sich „gleich und gleich“ gerne geselle – also kommen Friseurin und Betonfacharbeiter mit Hauptschulabschluss ebenso zusammen wie Rechtsanwältin und Volkswirt mit Studium. Dabei wird die selbstständige Friseurin mit fünf Angestellten oft ebenso einseitig behandelt wie der Chef eines Bauunternehmens mit 200 Mitarbeitern.Sagen wir es doch einmal klar: Schulbildungshintergrund ist gar kein Hintergrund. Erst zusammen mit der sozialen Herkunft und mit dem erreichten im Beruf wird ein Schuh draus. Der weit gereisten Seniorsystemberater ohne Abitur lehnt dann die Sachbearbeiterin mit Abitur dankend ab – dort, wo er sich jetzt intellektuell und sozial bewegt, wimmelt es nur so von Akademikern.

Viel zu wenig beachtet wird auch die soziale Herkunft: Eine Frau um 30, die zwar ohne gute Schulbildung und auch ohne Beruf ist, aber zur Dame erzogen wurde, wird kaum mit einem Spüler ins Bett steigen, dessen Eltern in der Vorstadt gelebt haben und dessen Hauptthema in der Jugend war, dass kein Geld im Hause ist, will der Vater soff. Positiv ausgedrückt: Wer, sagen wir einmal, ein pragmatisches, aber einfaches und sicheres Elternhaus hatte, wird immer mit einem Partner zurechtkommen, der auch aus diesem Milieu stammt – und die von Jugend an auf vornehme Dame getrimmte Tochter wird jeden beliegen Akademiker aus gutem Hause verstehen – und er sie.

Das Fazit? Nun, den Bildungshintergrund zählt bestenfalls zu einem Drittel. Es gibt strohdumme Akademiker und faktenschlaue Hauptschüler. Mindestens zu einem Drittel zählt hingegen die soziale Herkunft – wer weiß, was er ist, weiß es zumeist von früher Jugend an. Der heutige soziale Stand ist bei jungen Leuten oft noch schwer zu ermitteln und geht dabei nicht so stark in die Rechnung ein – mit den Jahren wird das freilich anders: Da spielt die Schulbildung so gut wie keine Rolle mehr und der soziale Status eine oft entscheidende Rolle.

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