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Humbug: Traumpartnerinnen und Traumpartner

Der Grund für den Misserfolg bei der Partnerwahl wird wissenschaftlich immer weiter eingekreist. Er besteht darin, ein Problem lösen zu wollen, das sich gar nicht lösen lässt, nämlich einen „idealen Partner“ zu finden. Selbst seriöse Online-Partnervermittler lassen sich dazu hinreißen, diesen Menschen als „Mr. Right“, „Ms. Right“, „Traummann“ oder „Traumfrau“ zu bezeichnen. Nun weiß ich nicht, ob man mit diesem Humbug die Teenager in uns allen ansprechen will oder ob man glaubt, dass wir alle inzwischen mehr oder weniger meschugge sind.

Tatsache ist: Wir können eine Partnerin oder einen Partner finden, der uns nimmt, wie wir sind. Wer glaubt, dies sei „sehr wenig“, sollte sich einmal kritisch selbst ansehen: Die Mehrheit der Männer vereint nicht Größe, Einkommen, Schönheit, Muskeln, soziale Kompetenz, Charakterstärke und Potenz in einer Person. Für Frauen gilt dies ebenso: Makelloses Aussehen schöne Brüste, guter Geschmack, Mütterlichkeit, Fürsorglichkeit, gediegene Emotionen, guter Beruf, gesichertes Einkommen, Parkettsicherheit und Liebeskunst vereinen sich selten in einer einzigen Frau.

Es muss nicht einmal der Superlativ „Traumpartner“ sein, der gesucht wird. Es reicht schon, nach dem „richtigen Partner“ zu suchen, um zu scheitern. Der Psychologe und Paartherapeut Dr Arnold Retzer fasst in einem Satz zusammen, warum das Scheitern so gut wie vorprogrammiert ist:

Voraussetzung der Vorstellung, man könne den richtigen Partner finden, ist die Überzeugung, es gibt ihn, den richtigen Partner

.

Sehen Sie, das sind die Unterschiede: Sie können einen möglichst passenden Partner finden – das ist derjenige, der sie wegen Ihrer Persönlichkeit und trotz ihrer Macken nimmt, aber sie können nicht „den richtigen Partner“ finden, weil es ihn nicht gibt – im menschlichen Paarungsverhalten gibt es kein „Richtig“, sondern nur ein „Möglich“.

Die Zeit, in der wir Leben, hat die Wünsche und Erwartungen an die Partner in schwindelerregende Höhen getrieben, bis fast an die Grenze zur Wahnvorstellung, die man mit „Ansprüche an den Partner“ bezeichnen könnte.

Je eher Sie, liebe Leserin und lieber Leser, von diesem hohen Ross wieder absteigen, umso eher finden sie einen liebevollen Partner für ein schönes Leben zu zweit.

Zitat aus: „Lob der Vernunftehe: Eine Streitschrift für mehr Realismus in der Liebe“ , S. Fischer, Verlag

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