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Wenn Online-Partnervermittler-Kunden sagen „Das bin ich nicht!“

Es gibt bei Online-Partnervermittlern einen gewissen Anteil von Kunden, die mit dem Profil, was von ihnen erstellt wurde, völlig unzufrieden sind.

Das kann viele Gründe haben. Die ich hier nicht näher erläutern will. Wer mit seinem Profil nicht zufrieden ist, zeigt zumindestens, dass er sich überhaupt Gedanken gemacht hat. Manche Partnersuchende (leider auch viele Akademiker) nehmen das Profil als „unumstößlich wissenschaftlich“ hin, andere lesen es gar nicht richtig, und wieder anderen ist es piepegal, was im maschinellen Profil steht. Warum viele Menschen nicht bemerken, dass ihr Profil bestenfalls ein psychologisch verbrämtes Eintopfgericht ist, kann ich Ihnen leider auch nicht sagen. Es mag aber mit dem allseits bekannten „Barnum-Effekt“ zusammenhängen.

Wenn das maschinell ermittelte Profil von Ihrem Persönlichkeit erheblich abweicht, haben Sie drei Möglichkeiten:

– Sie entscheiden sich für: Spiel es noch einmal Sam. Beim zweiten Mal am nächsten Tag kommt möglicherweise ein Profil heraus, das sich eher mit ihrer Persönlichkeit deckt.
– Sie sagen sich: Andere haben auch solche fragwürdigen Profile bekommen, und am Schluss gleicht sich das alles wieder aus.
– Sie tippen sich an die Stirn und verlassen fluchtartig das Portal.

Alle drei Entscheidungen können richtig sein, denn das maschinell erstellte Persönlichkeitsprofil wird ebenso oft über- wie unterschätzt. Wenn Sie allerdings am Ergebnis merken, dass Ihr Profil mehr als nur „eine gewisse Schräglage“ zeigt und sie dies auch bereits an den unqualifizierten Partnervorschlägen bemerken, dann ist es Zeit, sich entweder mit den Leuten bei der Partnervermittlung zu unterhalten (zumeist aussichtslos) oder sich einem anderen Unternehmen zuzuwenden. Ich bitte Sie dennoch, den jeweiligen Online-Partnervermittler zu informieren – möglicherweise lässt sich das verwendete Programm ja noch optimieren.

Übrigens: Vom Matching-System des amerikanischen Anbieters eHarmony wird berichtet, dass es etwa 20 Prozent der Neumitglieder ablehnen muss, weil sich die Suchenden nicht eindeutig genug parametrisieren ließen. Da die Europäer mit dem gleichen Wasser kochen wir die Amerikaner, könnte dies auch in Deutschland der Fall sein. Als ich vor einigen Tagen einen deutschen Partnervermittler damit konfrontierte, sagte dieser nur „das kann ich mir nicht vorstellen“.

Ich könnte es mir so erklären: Es gibt in allen Persönlichkeitsprofilen ganze drei wichtige Kriterien, genannt „Die Super Drei“, die wirklich abgefragt werden – wer es genauer haben will, kann die sogenannten „Big Five“ abfragen. Menschen, die aufgrund der Tests weder deutlich genug zur einen Seite noch zur anderen Seite ausschlagen, können eigentlich nicht mehr richtig “abgemischt“ werden und fallen daher aus dem Bewertungsprogramm heraus. Ein US-amerikanischer Wissenschaftler soll dazu einmal gesagt haben: „Man kann nicht zugleich extravertiert und introvertiert sein, das sind Gegensätze“ – es handelt sich also offenbar um Personen, die durch das Raster der „künstlichen Intelligenz“ eines Computers fallen. In der realen Welt kann man nämlich tatsächlich mal extravertiert (beispielsweise während eines Vortrags) und introvertiert sein (beispielsweise beim Zuhören, wenn die Kinder ein Problem haben) – nur bei den Psychologen, die diese Tests entwickelt habe, ist diese Botschaft offenbar noch nicht angekommen.

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