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Welche Online-Partnervermittlung ist die „Größte“?

Die Nachricht, dass Meetic die europäische Online-Partervermittlung Nummer eins werden will, beflügelt natürlich die Fantasie – und da ergibt sich die Frage: Wie stellt man eigentlich so etwas fest?

Nehmen wir mal an, dass eine europäische Partnervermittlung ihren Firmensitz in Europa haben müsste, und das für das Europageschäft nur Mitglieder gezählt werden, die in der EU beheimatet sind. Nehmen wir weiter an, dass der Begriff „Online Partnervermittlung“ (1) nun endgültig geklärt wäre, dann kämen diese Kriterien infrage:

Die Nummer eins könnte sein:

nach den Mitgliederzahlen:

1. Wer die meisten Mitglieder auf sich vereinigt
2. Wer am meisten zahlende Mitglieder hat
3. Wer am meisten zahlende und aktive Mitglieder hat
4. Wie viele Mitglieder täglich zuströmen

nach Wirtschafts- und Erfolgszahlen:

1. Wer den meisten Umsatz generiert
2. Wer am meisten Gewinn erzielt
3. Wer die höchsten Erfolgsquoten hat
4. Wer am meisten Traffic generiert

Was wissen wir aber von diesen Unternehmen?

Fragwürdige Angaben über Mitgliederzahlen

Wer die meisten Mitglieder hat, ist fragwürdig. Jedes Unternehmen hat seine eigene Zählweise – und je länger ein Unternehmen am Markt ist, desto mehr Mitglieder „hat man“. Dass dazu auch etliche Ex-Mitglieder und Karteileichen zählen, wir geflissentlich verschwiegen. Selbst Wirtschaftsjournalisten, die an diesem neuralgischen Punkt nachfragen, bekommen keine Antworten von den Unternehmen.
Wer am meisten zahlende Mitglieder hat, verschweigen alle – das wissen nur die Buchhalter. Manchmal, wenn Umsatzzahlen veröffentlicht werden, kann man gewisse Rückschlüsse auf die tatsächlichen Mitgliederzahlen schließen.

Jede Partnervermittlung weiß allerdings, dass „zahlend“ nicht automatisch auch „aktiv“ ist. Wenn jemand einen Partner gefunden hat, zahlt er meist noch eine Weile weiter, ist aber nicht mehr aktiv. Auch die Anzahl der täglich zuströmenden Mitglieder ist unzuverlässig, weil niemals klar wird, welcher prozentualer Anteil von ihnen auch tatsächlich aktiv wird.

Für Europa liegen keine Zahlen vor

Nach Unterlagen des „Großen Singlebörsen-Vergleichs“ werden derzeit folgende Zahlen offiziell für Deutschland genannt (für Europa lagen keine vergleichbaren Zahlen vor):

PARSHIP 5,5 Mio. in Deutschland.
Be2 „rund“ 2,0 Mio. Mitglieder aus Deutschland
ElitePartner „mehr als“ 1,5 Mio. Mitglieder.
Partner.de 0,75 Mio. Mitglieder in Deutschland.
eDarling 0,45 Mio. Mitglieder seit Gründung 2009.

Es ist ebenso gefährlich wie sinnlos, diese Mitgliederzahlen auf aktive Mitglieder herunterzurechnen, jedoch gibt es deutliche Hinweise darauf, dass die tatsächlich zahlenden, aktiven Mitglieder erheblich unter den genannten Zahlen liegen. Dies kann zum Beispiel aus den wenigen veröffentlichten Umatzzahlen geschlossen werden oder aus Unternehmensangaben nach Übernahmen von Datenbanken.

Die Zahlen für den Traffic werden gerne verwendet, weil sie öffentlich zugänglich sind. Allerdings sagen diese Zahlen nichts über Mitgliederaktivitäten aus, die wichtiger werden als Interessentenbesuche auf den Seiten. Die Erfolgsquote liegt nach übereinstimmender Auffassung aller Beteiligten zwischen 30 und 40 Prozent und sie unterscheidet sich kaum von Unternehmen zu Unternehmen. Bleibt der Umsatz, der erwirtschaftet wird, und der Gewinn, also das, was übrigbleibt.

Da nur wenige Unternehmen über Umsatz reden und fast niemand über Gewinn, werden wir wohl noch lange rätseln, wer denn nun eigentlich die Nase vorn hat auf Deutschlands und Europas hart umkämpften Märkten.

(1) Online-Partnervermittlungen sind Unternehmen, die bereits bei der Anmeldung aus sogenannten psychometrischen Daten ein Persönlichkeitsprofil erstellen, das dazu dienen soll, ihren Kunden passende andere Mitglieder vorzuschlagen, mit denen ein Treffen lohnen könnte.

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