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Dating und Sex – sind sie Statistiken gefälscht?

„Statistiken fälscht man nicht – man fragt nur so, dass man die erwünschten Antworten bekommt“, so ungefähr könnte das Fazit von vielen Statistiken aussehen, die kritische Wissenschaftler unter die Lupe genommen haben, um ihre trickreichen Kollegen zu entlarven. Oder wie kommt es bitte, dass je nach Ausrichtung der Frauen- oder Familienzeitschrift mal mehr, mal weniger Frauen lesbische Gedanken haben oder sogar schon einmal eine lesbische Affäre genossen haben?

Es liegt daran, wer wen wie fragt – auf einen Nenner gebracht. Die Statistiken, die im Zusammenhang mit Seitensprüngen derzeit veröffentlichen werden, sollte eigentlich alle Demoskopen vor Scham in den Boden versinken lassen – doch es wird munter mal an dieser, mal an jener Theorie weitergezimmert – und alles wird mit angeblichen Statistiken „belegt“

Prof. Jürgen Hoffmeyer-Zlotnik vom Leibnizinstitut weiß, warum: „Sie können so suggestiv fragen, dass Sie jede Antwort bekommen“, sagte er der deutschen Presse dieser Tage, wie aus zahlreichen Veröffentlichungen hervorgeht, beispielsweise hier. Der Professor nennt auch den fiesen Trick, mit denen dann Redakteure an der Nase herumgeführt werden: Veröffentlicht würden meist nur die Ergebnisse, nicht aber die Fragen.

Schickliche und prahlerische Antworten – beide sind gelogen

Auch über sogenannte „repräsentative“ Umfragen bei Dating und Sex bringen die kritischen Wissenschaftler nur zum Lächeln: „Bei allen Umfragen zu emotional besetzten Themen lügen die Teilnehmer wie gedruckt“, behauptet Professor Krämer. Das gilt sowohl für Verharmlosungen („sie antworten so, wie es gesellschaftlich schicklich ist“) wie auch für Übertreibungen: Dann werden Menschen in ihrer Männlichkeit oder Weiblichkeit herausgefordert, und sie würden übertreiben.

Herumtricksen und Vernebeln, um die gewünschten Ergebnisse zu erhalten

Nun sind Dating und Sex solche stark emotionalisierten Bereiche, und die Verleger mancher Zeitschriften haben ein Interesse daran, dass die Ergebnisse der Weltanschauung ihrer Leserschaft angepasst würden – und noch mehr allerdings die Datingseiten. Um die gewünschten Ergebnisse zu erhalten, werden dort die Möglichkeiten zu Antworten teilweise drastisch eingeschränkt, sodass die Wirklichkeit außen vor bleibt.

Bleibt eines zu vermerken: Statistiken werden zwar selten gefälscht, aber von Spin-Doctors und leider auch von Journalisten nachgearbeitet, um sensationslüstern die wahren Inhalte zu vernebeln. Dann heißt es eben nicht mehr: „90 Prozent der online befragten weiblichen Mitglieder der Seitensprungagentur XYZ …, sondern „90 Prozent aller deutschen Frauen“.

Empfohlen wird allgemein dieses Buch:

So lügt man mit Statistik von Walter Krämer Verlag Piper (Taschenbuch).

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