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Forscher bezweifelt Wissenschaftlichkeit von Dating-Seiten

Die Wissenschaftlichkeit der sogenannten „Partnerübereinstimmungstests“, die auch Persönlichkeitstests genannt werden, ist schon oft bezweifelt worden. Drei Gründe führen dazu:

1. Die Tests beruhen auf Annahmen, nicht auf bewiesenen Tatsachen über die Partnerschaft
2. Die Tests enthalten falsche oder veraltete oder zu allgemeine Kriterien.
3. Die Tests lassen die wesentlichsten Übereinstimmungsmerkmale (beispielsweise die soziale Herkunft) außer acht.

All drei Kritikpunkte sind sehr berechtigt. Allein die Annahme, dass Menschen mit gleichen oder ähnlichen Charakterzügen zueinander finden, ist niemals bewiesen worden. Der alte Spruch des Volksmundes, der möglicherweise als Idee hinter der Annahme steht, bezieht sich allerdings nicht auf charakterliche oder emotionale Gleichheit, sondern überwiegend auf eine gemeinsame soziale Herkunft. Da nun aber die „soziale Herkunft“ als Kriterium derzeit als „sozial inkorrekt“ gilt, wird bewusst darauf verzichtet, gerade diesen wichtigen Faktor zu überprüfen.

Ganz besonders dümmlich ist es freilich, Paare über gemeinsame Vorlieben für eine bestimmte Küche zusammenführen zu wollen, wie dies einige Singlebörsen versuchen.

Nun hat ein Forscher allerdings noch weitere Punkte gefunden, an denen es nicht mit rechten Dingen zugeht. So werden inzwischen nicht nur die Tests bezweifelt, auch die Angaben über Mitgliederzahlen, Eheschließungen oder gar die „besondere glücklichen“ Ehen einer Agentur werden in den Bereich der Spekulation verwiesen.

Interessant ist auch, wie man in dem Artikel, auf den ich hier ausdrücklich verweise, über die neueste Variante der Myers-Briggs Indikatoren denkt. Wie hier mehrfach berichtet, nützen Match.com beziehungsweise chemistry.com eine vereinfachte Variante mit populistischen Untertönen, die angeblich von Dr. Helen Fisher „entdeckt“ wurde.

„Die Stichhaltigkeit der Strategie von chemistry.com bezüglich der Übereinstimmung liegt im Grenzbereich der wissenschaftlichen Zulässigkeit“, sagte der Psychologieprofessor Jeffrey Lohr von der Universität Arkansas in einem Interview.

Original: “The validity of the Chemistry.com matching strategy is on the threshold of scientific legitimacy“.

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